„Die Lockerungen zeichnen sich noch nicht gänzlich ab, da werden schon die großen Baustellen sichtbar“: So fasst Thomas Baumgartner, Sprecher der Aktionsgemeinschaft Belebung Dorfmitte Dangstetten, die Situation rund um die wieder zu planenden Dorffeste zusammen.
Nachdem in den vergangenen zwei Jahren die Veranstaltungen der Vereine gestrichen werden mussten, stolperten die Vereine während der ersten zaghaften Planungsschritte über einen zunächst banal klingenden Punkt: die Organisation des Equipments, wie Festbankgarnituren, Kühlwagen und Zapfanlage.
„Corona war definitiv der ausschlaggebende Punkt.“Maximilian Wagner, Getränkeland Wagner
Mit der Entscheidung des Unternehmens Getränkeland Wagner aus Tiengen, den Veranstaltungsbereich einzustellen, stand plötzlich trotz der endlich offiziell verkündeten Lockerungen, so manch ein Festbetrieb auf der Kippe – wie beispielsweise in Küssaberg. Bis zum Beginn der Pandemie hatte das Unternehmen viele Veranstaltungen in der Region neben Getränken auch mit Leih-Inventar ausgestattet.
„Wir sind von mehreren hundert Veranstaltungen im Jahr auf quasi null Veranstaltungen gekommen“, erinnerte sich Maximilian Wagner an die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Branche. Die daraus folgende Umorientierung langjähriger Mitarbeiter in dem Bereich sowie fehlende Entwicklungsfläche hätten zu der finalen Entscheidung geführt, diese Abteilung einzustellen.
Bei anderen Anbietern sei das Equipment deutlich teurer gewesen, berichten die Vereinsverantwortlichen. Diese deutliche Preissteigerung, in Kombination mit den zusätzlich gestiegenen Preisen für Getränke, hatte eine deutliche Verteuerung für die Besucher bedeute. Kosten und Nutzen haben für die Verantwortlichen so nicht in Relation gestanden.
Vereine investieren in Inventar
Durch die mit der Schließung des Veranstaltungsbereich verbundene Auflösung des Inventars, ergaben sich für die Vereine neue Chancen. Die Musikvereine Rheinheim und Kadelburg, der Narrenverein Reckingen sowie die Vereinsgemeinschaft Dangstetten und die Freiwillige Feuerwehr Küssaberg waren sich einig, gemeinsam 90 Garnituren aus dem Inventar des ehemaligen Lieferanten zu kaufen.
Für 5355 Euro konnten diese vor wenigen Wochen abgeholt werden. Einen Zuschuss in Höhe von 1000 Euro gab es von der Gemeinde. Weiter fand sich eine private Investorengruppe, die in einen der angebotenen Kühlwagen und eine Zapfanlage investierte.

Die Zeit bis zum ersten Dorffest wird die Vereinsgemeinschaft mit der Überarbeitung der gebrauchten Garnituren verbringen. Dann ist die Bevölkerung am Zug.
„Die Vereine unternehmen alles für den Erhalt unserer familienfreundlichen Festkultur und hoffen das die Veranstaltungen gut durch die Bevölkerung angenommen werden. Es geht nur zusammen, Vereine und Bevölkerung“, macht Thomas Baumgartner stellvertretend für die beteiligten Vereine deutlich.

Die Verantwortlichen freuen sich schon heute nach zwei Jahren Zwangspause auf ein nach wie vor attraktives Angebot und viele gesellige Stunden während der Küssaberger Dorffeste.