Tina Prause

Alle zwei Wochen trifft sich die Jugendabteilung der Ortsgruppe Küssaberg des Deutschen Rote Kreuzes (kurz DRK Ortsgruppe Küssaberg) in ihren Räumen im Feuerwehrgerätehaus in Rheinheim. Rund zehn Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren lernen dann unter der Leitung von Michael Schweizer (57) spielerisch alles rund um das Thema „Erste Hilfe“.

Abwechslungsreiches Programm

Seit 2005 existiert das Angebot. Das eine oder andere Mitglied der Jugendgruppe ist dem Ehrenamt bis heute treu geblieben und hat als Erwachsener in den Bereitschaftsdienst wechseln können. Für den Gruppenleiter Michael Schweizer ist die Arbeit mit den Kindern eine Abwechslung zum Alltag. „Es macht mir einfach Freude, den Kindern etwas beibringen zu können“ fasst er sein Engagement zusammen.

Es ist Samstag. Pünktlich um zehn Uhr versammeln sich die Kinder um Michael Schweizer. Momentan finden die Treffen aufgrund der geltenden Abstandsregeln im großen Besprechungsraum des Feuerwehrgerätehauses statt. Heute sollen möglichst realistisch Wunden und Verletzungen geschminkt werden.

Eine kurze Exkursion durch den Schminkkoffer. Wofür welche Farbe ist und wie ich eine Wunde realistisch darstellen kann, erklärt Michael ...
Eine kurze Exkursion durch den Schminkkoffer. Wofür welche Farbe ist und wie ich eine Wunde realistisch darstellen kann, erklärt Michael Schweizer (links) einem Teil seiner Nachwuchs-Gruppe. | Bild: Tina Prause

In diesem Zusammenhang wird gleich gelernt, wie es zu so einer Verletzung kommen kann und wie man sie am besten versorgt.

Ein Schwamm, etwas rote Farbe und damit dann vorsichtig auf dem Arm tupfen. Schon ist die Brandverletzung ersten Grades realistisch ...
Ein Schwamm, etwas rote Farbe und damit dann vorsichtig auf dem Arm tupfen. Schon ist die Brandverletzung ersten Grades realistisch dargestellt. | Bild: Tina Prause

Während sich die eine Gruppe zunächst mit Brandwunden ersten Grades befasst, lernt die zweite Gruppe allerhand zum Thema Schnittverletzungen.

Von Sonnenbrand, Teddybären und Schnittverletzungen

Die Brandverletzung ersten Grades ist schnell gerichtet. Es wird mit einem Schwamm und roter Farbe getupft, kurz kritisch geprüft, und nochmal etwas Farbe nachgetragen.

Wo man sich überall verbrennen kann, möchte Michael Schweizer während der Aktion gerne von seinen Nachwuchs-Sanitätern wissen. Der klassische Sonnenbrand wird als Beispiel genannt und natürlich die Nähe zu Feuer.

Jugendrotkreuz Küssaberg Video: Tina Prause

Einen Tisch weiter geht es schon etwas blutiger zu.

Kunstblut steht hoch im Kurs der Kinder und darf bei den künstlichen Wunden nicht fehlen.
Kunstblut steht hoch im Kurs der Kinder und darf bei den künstlichen Wunden nicht fehlen. | Bild: Tina Prause

Die Kinder lernen mit Wachs, Vaseline, etwas Farbe und Kunstblut, wie man eine Schnittverletzung nachbildet.

Emanuel versucht Benedikt mit Hilfe von Wachs, Vaseline, Farbe und Kunstblut eine Schnittwunde am Arm zu schminken.
Emanuel versucht Benedikt mit Hilfe von Wachs, Vaseline, Farbe und Kunstblut eine Schnittwunde am Arm zu schminken. | Bild: Tina Prause

Bei kleinen Verletzungen reicht ein Pflaster für die Wundversorgung, erfahren sie zudem. Größere Wunden sollten verbunden werden.

Jugendrotkreuz Küssaberg Video: Tina Prause

Und wie ein Verband richtig angelegt werden kann, üben die Kinder direkt im DRK-Gruppenraum an der Teddybärenfamilie.

Kaum ein Körperteil wird ausgelassen. Dem Teddybär soll es schließlich an nichts fehlen.
Kaum ein Körperteil wird ausgelassen. Dem Teddybär soll es schließlich an nichts fehlen. | Bild: Tina Prause

Ohne Berührungsängste wird eines der Plüschtiere engagiert verbunden und verarztet.

Fertig. Laut der Kinder ist der Bär mit dem Fahrrad gestürzt. Es geht ihm aber dank der schnellen und professionellen Wundversorgung ...
Fertig. Laut der Kinder ist der Bär mit dem Fahrrad gestürzt. Es geht ihm aber dank der schnellen und professionellen Wundversorgung wieder sehr gut. | Bild: Tina Prause
Jugendrotkreuz Küssaberg Video: Tina Prause

Danach geht es zum Spielen auf den Hof. Michael Schweizer erklärt, dass es für die Kinder wichtig ist, sich zwischendrin auch mal zu bewegen. „Es darf nicht nur Theorie sein“ fasst er zusammen.

Jugendrotkreuz Küssaberg Video: Tina Prause

Auch an Plänen und Ideen für die Zukunft mangelt es nicht. Für das kommende Jahr hofft Michael Schweizer beispielsweise, die Kinder mit einer offiziellen Jacke ausstatten zu können und natürlich, dass die Gruppe weiter so gut besucht wird.

Ein Wunsch für die Zukunft – für jedes Mitglied der Jugendrotkreuzgruppe eine Einsatzjacke.
Ein Wunsch für die Zukunft – für jedes Mitglied der Jugendrotkreuzgruppe eine Einsatzjacke. | Bild: Tina Prause