Die Freude, wieder ein Postfiliale zu haben, währte in Grießen nur kurz. Im August 2023 ging sie in der vormaligen Bäckerei Dörflinger in Betrieb, jetzt, nach nur zwei Jahren wird sie bald wieder aus dem Dorf verschwinden.

Warum verschwindet die Post jetzt wieder?

Grund dafür ist, dass dieser Klettgauer Ortsteil die Grenzmarke von 2000 Einwohnern unterschritten hat. Aktuell zählt Grießen 1970 Einwohner. Deshalb wird die Filiale, wie der Pressesprecher der Post AG, Marc Mombauer, bestätigt, in Grießen zum 1. September geschlossen – aufgrund der rückläufigen Einwohnerzahl von unter 2000.

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Das Gebäude in der Marktstraße 16 gehört der Familie Arthur Meyer, in Grießen bekannt als der „Meyer Bäck“. Arthur Meyer hat die Bäckerei von seinem Vater übernommen und bis 2006 betrieben. In der Folge mietete die Bäckerei Dörflinger die Räumlichkeiten und verkaufte 16 Jahre lang bis zum Ruhestand des Bäckers, 2022, Backwaren.

Nach nur zwei Jahren in der Bäckerei Meyer schließt die Postfiliale zum 1. September bereits wieder.
Nach nur zwei Jahren in der Bäckerei Meyer schließt die Postfiliale zum 1. September bereits wieder. | Bild: Eva Baumgartner

Wie kam die Post nach Grießen?

Vor wenigen Jahren, mit der Zunahme der Grießener Bevölkerung auf über 2000 Einwohner wurde der Ortsteil zu einem Pflichtstandort für die Post. Da nach der damals gültigen Post- und Dienstleistungsverordnung (Pudlv), die Deutsche Post gesetzlich verpflichtet ist, in Dörfern dieser Größenordnung eine Postfiliale zu unterhalten, stellte die Gemeinde den Antrag auf eine Postfiliale in Grießen.

Wie wurde die Filiale angenommen?

Im August 2023 war es schließlich soweit, die Filiale wurde eröffnet.  Allerdings zu ziemlich reduzierten Öffnungszeiten, an drei Tagen der Woche jeweils von 15 bis 17 Uhr. Die Grießener waren heilfroh, blieb ihnen doch die Fahrt nach Erzinger zur Post erspart. Sie nahmen die Filiale rege in Anspruch, sodass die Öffnungszeiten ausgedehnt und eine zusätzliche Stundenkraft eingestellt wurde.

Wie lange bleibt die Post noch in Grießen?

Nur, jetzt ist der Traum von einer Post im Dorf schon wieder ausgeträumt. Wie der Pressesprecher der Post, Marc Mombauer, bestätigt, wird die Filiale zum 1. September schließen. Laut Familie Meyer vermutlich sogar schon früher. Denn die Post habe sie wissen lassen, dass sie bis zum 31. Juli die Räumlichkeiten geräumt haben will.

Wird Grießen wieder wachsen?

Jetzt können die Grießener nur hoffen, bald wieder eine stabile 2000er-Marke zu erreichen. Der Klettgauer Bürgermeister Ozan Topcuogullari ist diesbezüglich äußerst zuversichtlich und führt die Erschließung des Neubaugebietes Gatteräcker ins Feld. Bloß bis dahin dürfte noch einige Zeit über das Land streichen.

Was, wenn Grießen wieder über 2000 Einwohner steigt?

Selbst wenn jetzt Grießen wiederum über 2000 Einwohner zählen würde, ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine mit Menschen besetzte Postfiliale kommen wird. Pressesprecher Mombauer verweist dazu auf die Novellierung des Postgesetzes, die am 1, Januar 2025 in Kraft getreten ist.

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Der zufolge gelten auch Automaten als Ersatz für die bisherigen Postfilialen. „Diese Möglichkeit einer automatischen Poststation wird von uns derzeit für Grießen geprüft“, informiert Pressesprecher Mombauer.