Küssaberg Ein farbenprächtiges, rhythmisch beflügelndes Konzerterlebnis bescherte die Vereinigung afrikanischer und heimischer Chöre der Region in der katholischen Kirche Küssaberg-Reinheim. Die Kirche wurde von den Klängen Afrikas erfüllt, ein akustisches Hörerlebnis, bei dem die natürliche Hallempfänglichkeit des Gotteshauses den Gesängen und Rhythmen einen besonderen Glanz verlieh.

Der renommierte Akoo-Show-Choir aus Ghana, acht charismatische Sänger unter der Leitung von Francis Baffoe, trat gemeinsam mit dem Afrikachor Sinama Kwaya aus Kadelburg und dem Schulchor des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut auf. Das Ergebnis war ein stimmgewaltiges Klangfeuerwerk, das das Publikum zu tosendem Applaus und stehendem Beifall hinriss. Der würdige Rahmen, die voll besetzte Kirche und die enorme Begeisterung bestätigten den besonderen Charme des Abends in Rheinheim.

Einblicke in die Geschichte kam durch den Chorleiter des Afrikachors Sinama Kwaya, Ottokar Sinnemann, ehemaliger Direktor der Grundschule in Kadelburg. Er erinnerte an die Entstehungsidee. Eine Reise nach Ghana öffnete seine Augen für die enorme Vielfalt afrikanischer Musik. Zurück in Kadelburg, gründete er zunächst einen Schulchor, doch weil die Kinder nach vier Jahren die Grundschule verlassen, nannten sich die Mitwirkenden bald Afrikachor „Sinama Kwaya“. Dieser ist offen für alle, „neue Gesichter sind immer gern gesehen“, so Sinnemann.

Für das gemeinsame Konzert absolvierten die Gruppe aus Ghana, der Afrikachor und die Schüler aus Waldshut Workshops. Am Nachmittag vor der Veranstaltung und am Vormittag desselben Tages. Musiklehrer Ulrich Tomm vom Hochrhein-Gymnasium und Ottokar Sinnemann bereiteten die Gruppen vor. Sinnemann äußerte sich begeistert über den kulturellen Austausch, obwohl die afrikanischen Rhythmen anspruchsvoll seien, begeisterte das gemeinsame Erarbeiten von Liedern in fremden Sprachen alle.

Im Gespräch mit Katharina Sellenmerten, Schülerin der Klasse 10¦a des Hochrhein-Gymnasiums, wurde deutlich, wie bereichernd diese Erfahrung war. Katharina erzählte, sie hätten am Nachmittag nur drei Stunden geprobt, doch das sei genug gewesen, weil die Sänger des Akoo-Show-Choir „nett und offen“ gewesen seien. Besonders half ihnen, dass die Sänger jede Silbe langsam und verständlich einführten. Sie betonte, dass sie gar nicht aufgeregt gewesen sei, im Gegenteil: „Es hat total Spaß gemacht und es war total locker.“ Der Rat der Ghanaer, „den Moment zu genießen“, sei angekommen.

Der Auftritt endete in einer musikalischen Reise durch Afrika. Mit Liedern und Tänzen aus Ghana, Nigeria, Kenia und Südafrika nahm der Akoo-Show-Choir sein Publikum mit. Die Stimmung war beseelt, rhythmisch und mitreißend, eine lebendige Demonstration afrikanischer Kultur im Herzen von Reinheim. Einmal mehr zeigte sich, Musik baut Brücken. Ottokar Sinnemann, Francis Baffoe und das Engagement von Kindern, Jugendlichen und Profis machten den Abend zu einem unvergesslichen interkulturellen Fest.