Narren mit ihren unterschiedlichen Häsern und Guggenmusiken prägen die Fasnacht in der Region. Einige Narrenvereine haben zudem zusätzlich noch eine Garde, die das Programm bereichern.
In Lauchringen gibt es gleich zwei Garden: die Garde des Narrenvereins Schwanenmühle in Unterlauchringen und des Narrenvereins Räbenheim in Oberlauchringen. Die Blaue Garde der Schwanenmühle gibt einen Einblick in ihre Aktivitäten.
Die Garde wird bei der Schwanenmühle in verschiedene Stufen eingeteilt: die Junggarde für Mädchen ab acht Jahren, die Blaue Garde ab 13 Jahren und die Rote Garde ab 18 Jahren. Bei den Bunten Abenden bereichern sie das Programm mit zwei einstudierten Tänzen.

Sie präsentieren einen klassischen Marsch und einen modernen Tanz. Der moderne Tanz orientiert sich jedes Jahr an einem anderem Thema und einem anderen Stil. Beim Marsch ändern sich zwar jedes Jahr die Musik, dennoch ist der Tanz im gleichen Stil choreografiert.
„Für mich persönlich ist Garde besonders, weil es sehr abwechslungsreich ist. Man tanzt traditionelle, aber auch moderne, schnelle Tänze. Also wird es nie langweilig und macht viel Spaß“, erzählt die Gardetänzerin Lea Fricker (15).
Neben den Bunten Abenden ist die Garde auch auf Umzügen und Narrentreffen zu sehen. Auf den zwei Umzügen in Lauchringen sind alle Garde-Stufen vertreten. Außerdem laufen die Blaue und Rote Garde auch bei Narrentreffen in der Umgebung mit. Ab der Blauen Garde helfen die Mädchen und jungen Frauen bei Verkaufsständen.
Die Unterlauchringer Garde hat 44 Mitglieder und momentan keine Nachwuchssorgen. „Wir haben derzeit kein Nachwuchsproblem, allerdings gab es schon Jahre, in denen es schon schlechter oder besser war, aber wir machen uns derzeit keine Sorgen“, betont Trainerin und Gardetänzerin Lea Kropf (20).
Jedes Gardemädchen besitzt zwei Kostüme – eines für den Marsch und die Umzüge und eines für den modernen Tanz. Für das traditionelle Marsch-Kostüm müssen die Mitglieder beim Eintritt in den Verein eine Kaution zahlen. Diese bekommen sie beim Austritt wieder. Die Kosten für das moderne Kostüm übernimmt meistens der Verein.
So entstehen die Tänze
Für einen neuen Tanz wählen die Tänzerinnen gemeinsam ein Thema und die passende Musik aus. Darauf bauen diejenigen, die die Choreografie machen, die Tanzschritte auf. Wer den Tanz macht, unterscheidet sich zwischen Tanz und Stufe. In der Junggarde werden beide Tänze von der Trainerin choreografiert. Den Marsch in der Blauen Garde übernimmt ebenfalls die Trainerin, den Modernen machen Tänzerinnen, die Lust dazu haben. Einen richtigen Trainer gibt es in der Roten Garde nicht mehr. Dort werden beide Tänze von Mitgliedern gemacht.
Nach den Sommerferien beginnt das Training für die Fastnachtszeit. Einmal die Woche treffen sich die Mädchen in der Gemeindehalle in Unterlauchringen. Dort beginnt das Training mit einem kurzen Aufwärmen, danach wiederholen die Tänzerinnen die Tänze und fügen neue Teile hinzu, bis die Tänze fertig sind. Außerdem besprechen sie Organisatorisches, wie Ideen zu Kostümen für den modernen Tanz.
„Das besondere an der Garde ist die Gemeinschaft, zusammen Zeit zu verbringen und dass wir alle uns alle mega verstehen und zusammen Spaß haben, bei dem was wir gerne machen“, erzählt Gardetänzerin Iva Mutabdzic (15).
Zur Autorin: Hanna Hever (14) besucht die neunte Klasse der Realschule Tiengen und absolviert im Rahmen der Berufsorientierung ein einwöchiges Praktikum in der Lokalredaktion Waldshut. In ihrer Freizeit singt sie gerne, tanzt in der Blauen Garde und engagiert sich in der Jugendkirche Stühlingen.