Anlässlich des bundesweiten Tags der Städtebauförderung öffnete die Gemeinde Lauchringen für alle interessierten Besucher die Pforten zum neuen, sich derzeit in Sanierung befindlichen Gmeindshus am Lindenplatz im Ortsteil Oberlauchringen.

Weit mehr als 200 Bürger folgten der Einladung und ließen sich von Bürgermeister Thomas Schäuble, Bauamtsleiter Roland Morawczik und Architekt Bruno Jehle durch das etwa 1920 erbaute Gebäude führen.

Architekt Bruno Jehle, Bauamtsleiter Roland Morawczik und Bürgermeister Thomas Schäuble führten die vielen interessierten Besucher durch ...
Architekt Bruno Jehle, Bauamtsleiter Roland Morawczik und Bürgermeister Thomas Schäuble führten die vielen interessierten Besucher durch das neue Gmeindshus. | Bild: Holzwarth, Sandra

Auf 1100 Quadratmetern Nutzfläche entsteht aus dem einstmals gemeindeeigenen Wohnhaus des Ortsdieners mit Farrenstall und Feuerwehrgarage, ein Bürgerhaus mit vielfältiger Nutzung – und dank behutsamer Sanierung einer besonderen Atmosphäre. Obwohl alles noch eine einzige Baustelle ist, ist bereits deutlich zu spüren, dass hier ein außergewöhnlicher Ort mit hohem Wohlfühlcharakter geschaffen wird.

Das Gmeindshus soll nach der Sanierung der neue Mittelpunkt des Ortslebens sein.
Das Gmeindshus soll nach der Sanierung der neue Mittelpunkt des Ortslebens sein. | Bild: Holzwarth, Sandra

Alte Balken, Originalböden, Türen, Fensterläden, Öfen und mehr werden sorgfältig restauriert und wieder ihrer Funktion zugeführt. Licht flutet durch große Glaselemente in das alte Gebäude. Ein Anbau für eine Marktscheune erweitert das Platzangebot noch einmal deutlich.

Der alte Boden wurde ausgebaut, nummeriert, aufbereitet und in selber Reihenfolge wieder eingebaut.
Der alte Boden wurde ausgebaut, nummeriert, aufbereitet und in selber Reihenfolge wieder eingebaut. | Bild: Holzwarth, Sandra

Die Kombination aus Altbau und modernen Elementen, einem durchdachten Farbkonzept, sowie der Akustik bildet eine spannende und charmante Kombination, ohne den historischen Charakter des Gebäudes zu brechen.

So sieht die künftige Nutzung aus

Im Erdgeschoss zieht die Gemeindebibliothek für Erwachsene ein. Wo früher Kühe im Stall standen, wird ein Café mit 36 Plätzen und einer großen Außenterrasse eingerichtet. Verbunden wird beides mit einer Lounge, in der man ein gutes Buch oder eine Tasse Kaffee genießen kann. Auch die Postzieht in das neue Gmeindshus ein. In der neuen Markthalle werden regionale Produkte und Spezialitäten angeboten.

Im neuen Anbau wird die Marktscheune künftig das lokale Einkaufsangebot bereichern.
Im neuen Anbau wird die Marktscheune künftig das lokale Einkaufsangebot bereichern. | Bild: Holzwarth, Sandra

Dank eines speziellen Eintritts, Kassen- und Überwachungssystems, kann dort rund um die Uhr an jedem Tag eingekauft werden. Auch die Bibliothek soll als „Open Library, mit langen Öffnungszeiten geführt werden. Im ersten Stock ziehen die Kinderbibliothek mit kleiner Veranstaltungsfläche sowie die Jugendbibliothek ein.

Wo früher einmal das Feuerwehrauto von Oberlauchringen stand, zieht bald die Gemeindebibliothek ein.
Wo früher einmal das Feuerwehrauto von Oberlauchringen stand, zieht bald die Gemeindebibliothek ein. | Bild: Holzwarth, Sandra

Auf der gleichen Etage wird unter der Regie von Fritz Hauser ein Repair-Cafe eingerichtet. „Hier können Bürger unter Anleitung ihre defekten Geräte selbst reparieren“, erklärt Bürgermeister Schäuble. „Über weitere Unterstützung würden wir uns im Repair-Cafe, wie auch in den anderen Bereichen des Hauses sehr freuen. Unser Gmeindshus braucht engagierte Menschen im Ehrenamt und viele Besucher, die es mit Leben füllen“, ergänzt Thomas Schäuble.

Architekt Bruno Jehle und Bürgermeister Thomas Schäuble mit Besuchern beim Rundgang durch das Haus.
Architekt Bruno Jehle und Bürgermeister Thomas Schäuble mit Besuchern beim Rundgang durch das Haus. | Bild: Holzwarth, Sandra

Im zweiten Obergeschoss bietet ein gemeinschaftlich nutzbares Großraumbüro moderne Arbeitsplätze, aber auch die Möglichkeiten eines Einzelbüros. Ein besonderes Schmuckstück ist der 130 Quadratmeter große Bürgersaal, der für Veranstaltungen genutzt oder privat für Feste angemietet werden kann. Eine kleine Küche ergänzt die Angebote auf dieser Etage.

„Das Gmeindshus im Herzen des Altdorfs ist ein Schmuckstück und wird mit einer ebenso schönen Außenanlage ins rechte Licht gerückt.“
Thomas Schäuble, Bürgermeister.

Parkplätze werden hinter dem Haus angelegt. „Wo möglich wurde alte Bausubstanz erhalten und damit auch das entsprechende Lebensgefühl.“

Bei der Besichtigung erhielten die Besucher Einblicke in die Planungen und den Baufortschritt. So erfuhren sie unter anderem, dass das Gmeindshus aufgrund seines besonderen Haustyps unter Denkmalschutz steht, dass der Bauhof bei den Restaurierungen viel Hand mit angelegt hat und Architekt Bruno Jehle sehr viel Kreativität und Herzblut in dieses herausfordernde Projekt steckt. “Wir haben kaum eine Ecke ohne Sonderlösungen saniert“, verrät er bei seinem Rundgang.

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Die Besucher zeigten sich begeistert. Die Antwort auf die Frage, wann das Gmeindshus seinen Betrieb aufnehmen wird, war zurückhaltend: „Ich schätze es wird Oktober werden“, sagt Bauamtsleiter Morawczik. Ein anderer Besucher wünschte sich wieder Geldautomaten in Oberlauchringen. Das jedoch vergebens, denn trotz des Angebots mietfreier Fläche, passe das nicht mehr ins Konzept der Banken, so der Bürgermeister.

Das Gemeindehaus

Rund 5,3 Millionen kostet die Sanierung und Neugestaltung des Oberlauchringer „Gmeindshus“. Dafür erhält die Gemeinde Lauchringen 3,7 Millionen Fördermittel, was einer hohen Quote von 60 Prozent entspricht. Das Gmeindshus wird an das Nahwärmenetz der Gemeinde angeschlossen und erhält eine modernen Be-und Entlüftungsanlage.

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