Die Stadt Laufenburg und die Gemeinde Murg arbeiten im Sinne des Ausbaus der Breitbandversorgung intensiv zusammen. In ihren Sitzungen am Montag ermächtigten die Gemeinderäte ihre Bürgermeister jeweils einstimmig, eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur interkommunalen Zusammenarbeit zu unterzeichnen. Dritte Kommune im Bunde soll die Gemeinde Albbruck sein. Deren Gemeinderat wird zwar erst nächsten Montag tagen. Auch hier gilt die Zustimmung als Formsache, denn ein gemeinsamer Masterplan zur Erstellung der jeweiligen Ortsteilnetze wurde bereits erarbeitet und schon im Juli öffentlich vorgestellt. Zu klären ist nun noch, welche der drei Kommunen bei der anstehenden Beantragung von Fördermitteln beim Land die Federführung übernimmt. Es geht um Zuschüsse von bis zu 80 Prozent der Investitionskosten.
Rotzel und Hochsal profitieren zuerst
Etwa 30 Kilometer Trasse für Glasfaserkabel, davon 2,9 Kilometer als Bestandteil des Backbone-Netzwerks des Zweckverbands – so sieht der Masterplan für die Stadt Laufenburg aus, mit dem 820 Hausanschlüsse ans schnelle Internet angeschlossen werden sollen, wie Bauamtsleiter Roland Indlekofer darstellte. Die Maßnahme ist nach Ansicht von Bürgermeister Ulrich Krieger unerlässlich, immerhin seien gerade die nördlichen Ortsteile Rotzel, Hochsal und Binzgen eindeutig unterversorgt, und "kein Anbieter will in den nächsten drei Jahren hier investieren", so Krieger weiter. Insofern sei die Kommune gefordert. Um die Ortsnetze kostengünstig und ohne Leistungsverlust an das Backbone-Netz anzuschließen, biete sich die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden an.
Auch die Förderchancen wertet Krieger als überaus gut. Im Fall von Laufenburg sei mit Kosten von rund sechs Millionen Euro zu rechnen. Der Eigenanteil könnte sich bestenfalls auf eine Million Euro belaufen. Noch unklar ist derweil, wie hoch die Anschlusskosten für Hausbesitzer sein werden. Der Startschuss soll jedenfalls in Rotzel und Hochsal fallen. Binzgen folge nach Abschluss dieses ersten Teils. Krieger betonte, dass aus seiner Sicht kaum eine Alternative zu den geplanten kabelgebundenen Breitbandplänen bestehe: "Ansonsten werden wir in wenigen Jahren wieder über zu geringe Datenübertragungen diskutieren."
Murg will Synergien nutzen
Auch der Gemeinderat Murg begrüßt die Kooperation mit Albbruck und Laufenburg. Bürgermeister Adrian Schmidle betonte den Handlungsbedarf: "Wir sind am unteren Ende in Sachen Breitband." Die Erstellung von gemeinsamen Masterplänen ermögliche einen effektiven und wirtschaftlichen Bau der Ortsnetze und eine gute Anbindung an das Backbone-Netz des Landkreises Waldshut. "Wir streben an, durch eine Zusammenarbeit mehr Synergien zu bekommen." Noch unklar sei aber, welche Gemeinde die Federführung übernehmen wird. Schmidle dazu: "Wir sind am Knobeln." In Murg sei dies unter anderem, dass das Amt des Bauamtsleiters verwaist sei. Weiter meinte Schmidle: "Es ist Tatkraft gefordert. Aber wir verstehen uns gut."