Herr Khawaja, mit der Traumnote 1,1 stehen Ihnen eigentlich alle Wege offen. Welche Auszeichnungen waren denn mit dieser Zeugnisnote noch verbunden?
Ich habe außerdem den Preis für Physik und die Nominierung für den „Ferry-Porsche-Preis“ erhalten. Zudem wurde ich von der Schulleitung für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen. Meine Lieblingsfächer sind Mathematik, Physik und Sport.
Was werden Sie mit all diesen guten Voraussetzungen aus Ihrem zukünftigen Leben machen?
Bereits als Kind hatte ich den Wunsch, an der Stanford Universität in Kalifornien zu studieren. Da es sich dabei um eine Privatuniversität handelt, hapert es hier am nötigen Kleingeld, wenn nicht Sponsoren in die Bresche springen. Die Studiengebühren liegen bei 70 000 Dollar pro Jahr. Bevor ich allerdings ans Studieren denke, möchte ich ein Jahr lang reisen und meinen Horizont in den USA, Südafrika und Südostasien erweitern und dabei so viel wie möglich von der Welt sehen.
Das gibt es sicher nicht zum Nulltarif. Wie wollen Sie das alles finanzieren?
Ich gehe davon aus, dass ich die Reise mit Gelegenheitsjobs finanzieren kann. Zurzeit bin ich bereits zum vierten Mal als Betreuer im Sommerlager Laufenburg (Solala) in der Schweiz tätig, darüber hinaus zum zweiten Mal als Lagerleitung für das gesamte Lager verantwortlich. Die guten Verbindungen, die ich aufgrund der Tätigkeit meines Vaters Farrukh Khawaja, der Pakistani ist, habe, werden mir so manche Türen öffnen, hoffe ich.
Sie sind auf dem Fußballplatz kein Unbekannter. Sie durchquerten die Jugendabteilung des SV 08 Laufenburg, spielten in der Landes- und Verbandsliga und waren lange im Kader der Südbadischen Auswahl der DFB Talentförderung. Vergangene Saison übernahmen Sie zudem die D-Jugend als Co-Trainer und haben als offizieller SBFV-Schiedsrichter über 20 Jugendspiele geleitet. Schlummern, außer im Fußball, noch andere Talente in Ihnen?
Ob das Talente sind, weiß ich nicht. Doch neben dem Fußball, spiele ich Klavier, gebe Englischkurse für Kinder an der Volkshochschule in Bad Säckingen (VHS) und habe selbst zwei Spanischkurse an der VHS besucht. Außerdem spielte ich Tischtennis und wurde dabei Bezirksmeister und nahm mehrmals an der Südbadischen Meisterschaft teil.
Das sind ja alles gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche persönliche und berufliche Karriere. Doch was sind Ihre nächstliegenden Ziele?
Nach den Ferien, die ich in den nächsten Wochen mit meinen Eltern in Südengland in der Nähe von Bristol verbringen werde, fliege ich zusammen mit einer Schulfreundin am 17. September für zwei Monate nach Kalifornien, um dann mit dem Fahrrad entlang der Westküste von San Francisco nach Los Angeles zu fahren. Bei dieser Gelegenheit werde ich meine Bewerbung an der Stanford Universität für ein Studium in Wirtschaft, Physik und Informatik, abgeben, auch wenn die Aufnahmequoten solcher Unis bei gerade einmal fünf bis acht Prozent liegen.
Was werden Sie tun, wenn es nicht mit einem Sponsor klappt, der Ihnen das Studium zum Teil finanziert?
Ja, da muss man natürlich realistisch sein. Die Studiengebühren liegen pro Semester bei 35 000 Dollar, was meine Eltern nicht allein stemmen können. Mit meinem guten Abschluss kann ich mir auch ein Studium bei einer anderen Universität in den USA oder auch in Deutschland vorstellen. Meinen Eltern wäre es natürlich lieber, wenn ich die Uni in Freiburg wählen würde. Aber zunächst werde ich mir die Welt ansehen, bevor ich mich in das Studium stürze. Außerdem gibt es ja immer noch die Möglichkeit, ein Fußball-Stipendium zu erhalten.
Zur Person
JareemKhawaja (17) hat mit 16 sein Abitur mit der Note 1,1 am Scheffel-Gymnasium in Bad Säckingen absolviert. Nun sucht er Sponsoren für sein Studiums in den USA. Kontakt: Telefon 07763/805 84 18 oder per E-Mail (jareemkhawaja@googlemail.com).