Ingrid Arndt

"Feuer fangen" heißt die Ausstellung von Gianni Vasari und Markus Waber im Rehmann-Museum in Laufenburg. Die Freundschaft zwischen den beiden Künstler besteht schon seit 40 Jahren.

Der Funke der Faszination sprang sofort über beim Betrachten der Bilder und Skulpturen der beiden ausstellenden Künstler Gianni Vasari und Markus Waber. Zu spüren waren ganz unmittelbar Emotionen und Leidenschaft beider Kunstschaffenden, der überspringende Funke jedoch auch bei den Gesprächen der vielen Besucher mit Erwin Rehmann, Gianni Vasari und Markus Waber. Ein explodierendes Feuerwerk an Farben berauschte beim Ansehen der Bilder von Vasari, fantasievolle Gesichter erscheinen, verschwinden, verändern ihre Konturen. In Rot und Gelb öffnet sich scheinbar ein brodelnder Vulkan, Magmaströme fließen.

Farbenfroh und fröhlich sind seine Skulpturen. Hört und sieht man genau hin, kann man spannende Begebenheiten und Geschichten von Menschen ganz ohne Worte in den Bildern von Markus Waber erfahren.

Stiftungsrätin Lea Whinyates führte in die Ausstellung ein, bedankte sich bei Humberto Ocana Caballero für das absolut stimmige Konzept, bei dem ihm die Gegenüberstellung der Werke wunderbar gelang, sich Begeisterung und Ausdruckskraft wie ein roter Faden durch die Ausstellung "Feuer fangen" zieht. Sie unterstrich, dass die Künstler zwar mit unterschiedlichen Materialien arbeiten, Rehmann mit Metall, Vasari mit Holz und Waber mit Leinwand, Acryl und Öl, doch alle drei brennen für ihre Kunst, sie verbindet Sinnlichkeit, Neugier und Begabung.

Humberto Ocana Caballero, Kunsthistoriker, Student und Assistent bei Vasari, berichtete, wie der zündende Funke für Rehmanns Werke schon vor Jahrzehnten kraftvoll bei Gianni Vasari aufloderte, wie diese ein innerer Mentor wurden. Die enge Verbundenheit sowie die Seelenverwandtschaft zu Markus Waber besteht ebenfalls schon 40 Jahre.

In seinen Bildern erzählt Markus Waber von Szenen aus dem Alltag, von eigenen Bewegtheiten. Der thematische Spannungsbogen ist groß, stammt aus ganz unterschiedlichen Quellen. Angeregt durch einen Zeitungsbericht, entstand zum Beispiel das beklemmend eindrückliche Bild von den Verdingkindern. Kinder, die nur noch ein möglichst nützliches Ding sein sollen. 1949 in Bern geboren, absolvierte er nach der Schule eine kaufmännische Ausbildung.

1968 versuchte er sich erstmals in der Malerei, hatte Kontakt zu bekannten Künstlern, besuchte Malkurse. In der Vergangenheit war er tätig als Buchhalter und Heimleiter, hat jedoch immer intensiv gemalt. Mit Vasari verbinden ihn nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch viele gemeinsame Projekte. Ausgangspunkt für Gianni Vasaris Bilder und Skulpturen sind stets die Farben. Sie kommen auf ihn zu, sagt er. Die lustigen, bunten Skulpturen aus Eiche bekommen eine kindliche Unbeschwertheit. Lebensfreude und Liebe dominieren.

Hat er einen Holzstamm als Rohmaterial vor sich liegen, sagt dieser ihm, welche Figur in ihm steckt, jede Form wird zugelassen. 1949 geboren in Biel, war er Freischüler an der Kunstgewerbeschule in Bern, er beschäftigte sich mit Keramik, Weberei, Skulpturen, Intarsien, war Viehhirt und Schreiner im Emmental. Seit 1980 ist er freischaffender Künstler in der Bieler Altstadt. Anfänglich malte er schwarzweiß, vor 20 Jahren entdeckte er mit Begeisterung die Farben für sich.

Öffnungszeiten: Die Ausstellung "Feuer fangen" ist noch bis 9. Februar 2019 zu sehen, und zwar immer an folgenden Tagen: Mittwoch bis Freitag, von 11 bis 16 Uhr; Samstag und Sonntag, von 13 bis 16 Uhr.