Thomas Wehrli

Das Museum Schiff gehört zu den Perlen von Laufenburg/Schweiz. Es gibt Einblicke in die Stadtgeschichte und überzeugt mit seinen Jahresausstellungen. Vor 40 Jahren gab es das Museum noch nicht – und es war umstritten, ob die Stadt dem Museumsverein für den Kauf des Hotels „Schiff“ ein Darlehen von 250 000 Franken gewähren soll. Damit – und mit weiteren (Eigen-)Mitteln – wollte der Verein die Liegenschaft erwerben und sanieren. Der „Tagblatt“-Redakteur fand die Idee wohl ganz gut, schrieb er doch: „Damit wäre Laufenburg Schweiz endlich in den Besitz eines Dorfmuseums gekommen, wie dies Badisch-Laufenburg seit nun geraumer Zeit vorweisen kann.“

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Wäre, hätte – die Wortwahl lässt es erahnen: So einfach ging es dann doch nicht mit dem Darlehen für das Museum. An der Gemeindeversammlung im Dezember 1978 ging der Kredit zwar „ohne Aufhebens“ über die Bühne, wie das „Aargauer Tagblatt“ Ende Januar 1979 schrieb. Doch das Engagement für ein Museum mit Steuergeldern passte aus unterschiedlichen Gründen nicht allen Laufenburgern und so zogen einige Einwohner mit Unterschriftenlisten durch die Gassen.

Hauchdünne Mehrheit

93 Unterschriften hätte es für das Referendum gebraucht – 99 kamen zusammen. Stadtammann (und Vereinsmitglied) Alfred Kuratle sagte zum „Tagblatt“, dass er das Referendum „gar nicht erwartet“ habe. „Diverse kleinere Gründe, die nun zusammengeballt“ das Referendum ermöglicht hätten, seien wohl ausschlaggebend gewesen, mutmaßte Kuratle im „Tagblatt“. Doch, so Kuratle weiter, dies sei eben Demokratie und so müsse nun das Volk an der Urne entscheiden.

Die Chronik

Das tat es im Februar 1979 – und zwar hauchdünn, mit drei Stimmen Unterschied. „Stimmbeteiligung 62 Prozent!“, steht dazu in den Annalen des Museumsvereins. „Dem Darlehensbeschluss von Fr. 250 000 stimmen 272 Stimmberechtigte zu, 269 sind dagegen.“ Damit konnte der Verein den Kaufvertrag über 188 000 Franken abschließen. „Die Beratungen über Renovation und Ausbau beginnen“, vermerken die Museumsannalen zudem unter „1979, Feb. 18“.

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Ein gutes Jahr später, am 14. März 1980, stimmte der Verein an seiner zweiten Hauptversammlung im Hotel „Roter Löwen“ – auch den gab es damals noch als Gastwirtschaft – dem Beginn der ersten Bauetappe zu. Wiederum gut ein Jahr später, vom 26. bis 28. Juni 1981, lud der Verein zum großen Museumsfest ein – mit „gleichzeitiger Eröffnung des Museums“.