Brigitte Chymo

Dienstagmorgen, etwa eine halbe Stunde nach Öffnung des Freibads in Laufenburg/CH, zeigt das Tablet an der Kasse an, dass sich gerade elf Besucher im Innenbereich aufhalten. Ein elektronisches Messgerät am Eingang zählt ganz genau jeden Besucher mit. Bei 397 Besuchern ist Schluss. Dann geht eine Ampel, ebenfalls beim Eingang angebracht, auf Rot und gibt Signal. Gleichzeitig werden natürlich auch jene Badegäste erfasst, die das Freibad verlassen. So bekommt der Schwimmbadbesuch in Zeiten von Corona insgesamt plötzlich eine ganz andere Note.

Die Terrasse vor dem Kios ist luftiger gestuhlt.
Die Terrasse vor dem Kios ist luftiger gestuhlt. | Bild: Brigitte Chymo

Die Bädegäste stört das nicht. Die Leute zeigten viel Verständnis und seien vielmehr froh, dass das Freibad überhaupt aufgemacht worden sei, erzählen die Verantwortlichen im Schwimmbad. Auch dass unter den Badegästen viele aus der badischen Schwesterstadt seien, weil das Gartenstrandbad dort geschlossen ist. Das ist auch am Dienstagmorgen so. Stammgäste, die sonst im Gartenstrandbad morgens ihre Runden drehen, schwimmen sich nun in der Schwesterstadt fit.

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Was für Restaurants und Geschäfte gilt, trifft auch beim Freibadbesuch zu: „Die Leute sind eher zurückhaltend.“ Noch kein einziges Mal wurde die rote Schwelle von 397 Badegästen im Innenbereich erreicht. „Mehr als 300 waren noch nie aufs Mal da“, so Bademeister Markus Moll. Theoretisch dürften laut Schweizer Verordnung mit 800 Badegästen inzwischen sogar doppelt so viele Besucher in das Freibad. Die Gemeindeverwaltung ließ es aber bewusst beim Alten.

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Der Aufwand zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen Corona ist enorm. Eingang und Ausgang zum Freibad sind getrennt, ebenso der Zugang zu den Schwimmbecken. Im Becken selbst sind Bahnen angelegt, damit nicht kreuz und quer geschwommen werden kann. Denn der Mindestabstand von 1,5 Metern ist auch hier einzuhalten.

Zugang und Ausgang zum Schwimmbecken sind getrennt.
Zugang und Ausgang zum Schwimmbecken sind getrennt. | Bild: Brigitte Chymo

Abstandsmarkierungen auch überall sonst im Freibadbereich. Vor den Toiletten, Duschen und in den Garderoben. In den Toiletten ist jedes zweite Pissoir außer Betrieb, und nur noch jedes dritte Garderobenkästchen steht zur Verfügung. Die Terrasse vor dem Kiosk ist weniger dicht gestuhlt als normal. Die Eistruhe zur Selbstbedienung vor dem Kiosk fehlt in diesem Jahr, weil jedes Mal der Deckel desinfiziert werden müsste. Nun steht die Truhe im Kiosk, damit fehlt aber der Platz für andere Dinge, und das Sortiment musste runtergefahren werden.

Selbstredend steht auch überall Desinfektionsmittel bereit, den Kassenbereich schützt ein Plexiglas und beim Wechselgeld kommen Gummihandschuhe zum Einsatz. Alle zwei Stunden müssen außerdem die Toiletten desinfiziert werden. Die Warmduschen sind erst gar nicht in Betrieb. Sie müssten nach jedem Duschvorgang desinfiziert werden.

Mindestabstand im Blick

Bademeister Markus Moll hat auch so genug zu tun und immer ein Auge darauf, dass die Badegäste den Mindestabstand einhalten. Natürlich auch auf der Liegewiese. Für die Erwachsenen ist das selbstverständlich, für die Kinder schon schwieriger. Corona ist bei Spiel und Spaß schnell vergessen.