Im Luttinger Gewerbegebiet Haseläcker-West trafen sich im Werk der Firma Rüde am Mittwochvormittag ansässige Unternehmer mit dem Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner (CDU), um über die aktuelle unternehmerische Situation zu sprechen und einen Blick auf die kommende Zeit zu werfen. Mit von der Partie war auch Ulrich Krieger, Bürgermeister von Laufenburg. Am Runden Tisch nahmen Frank Rüde, Geschäftsführer und Inhaber der gleichnamigen Firma, Armin Dannenberger, Geschäftsführer der Firma Dimer, sowie Jürgen Strasser, als Vertreter der Firma E-Biker Laufenburg, Platz.
Felix Schreiner betonte, dass die Gewerbegebiete Haseläcke rund Rütte-West Leuchtturm Projekte seien, die große Aufmerksamkeit habe. Dennoch ging die Corona-Krise auch an den dort ansässigen Firmen nicht spurlos vorbei. Deutlich wurde im Laufe des Gesprächs aber auch, dass Probleme von der Branche abhängig sind. Felix Schreiner wollte von den Gesprächspartner wissen, wo in der Krise der Schuh drückt und wie die Herausforderungen gemeistert werden konnten.
Keine Kurzarbeit
Trotz Corona konnten die Bauarbeiten für das neue Verwaltungsgebäude der Firma Rüde zügig weitergehen, berichtete Frank Rüde. Zu Beginn der Krise brach der Export um rund 50 Prozent ein. Zum Stand heute sei das Normal-Niveau wieder erreicht, betonte Rüde. Es musste keine Kurzarbeit in Anspruch genommen und keine Entlassungen getätigt werden. Er befürchtet jedoch zum Herbst und Jahreswechsel wieder Konjunktureinbrüche.
Auch die Firma Dimer konnte die Krise bis jetzt gut meistern. Es gab zwar starke Einbrüche in den verschiedenen Sparten und Mitarbeiter wurden zeitweise ins Homoffice geschickt, aber dank des Verkaufs über den Online-Shop, konnten Produkte gut abgesetzt werden. Mit starken Einschränkungen hatte die erst kürzlich eröffnete Firma E-Biker Laufenburg während der Hochphase der Pandemie zu kämpfen. Ein Online-Handel sei zwar aufgebaut worden, aber ein Verkauf darüber eher schwierig, da für die Kunden die persönliche Beratung und der Service vor Ort wichtig sei, betonte Jürgen Strasser.
Vor große Herausforderungen stellte alle drei Unternehmen die Umstellung der Mehrwertsteuer. Frank Rüde sagte dazu: „Ich verstehe nicht, dass für ein halbes Jahr und praktisch von heute auf morgen die Änderung erfolgte.“
Zudem fände er es besser, wenn die Mehrwertsteuer längerfristig gesenkt würde. Armin Dannenberger befürchtet gar ein Chaos, wenn zum 31. Dezember die Frist endet. Als guten Rat nach Berlin gab die Runde Felix Schreiner mit auf den Weg, rechtszeitig anzukündigen, wenn die Mehrwertsteuersenkung gegeben falls verlängert werden sollte. Schreiner betonte, dass man noch sehen werde, ob die Mehrwertsteuersenkung befristet bleiben werde. Auf jeden Fall soll der Satz danach bei 19 Prozent bleiben, betonte Felix Schreiner.
Die lange Schließung der Grenze zur Schweiz bezeichnete Schreiner als Niederlage für die Region. „Regionale Dinge müssen stattfinden können“, betonter er dazu angesichts der vielen Grenzgänger und dem Desaster für viele Familien. Sollte so eine Situation noch einmal eintreten, sollte mindestens der kleine Grenzverkehr möglich sein, sagte Schreiner. Dem konnte Ulrich Krieger unumwunden zustimmen.