Plädoyers für die Nutzung erneuerbarer Energien waren ein Vortrag und eine Diskussionsrunde in Räumen der Firma Enerix Südschwarzwald in Lauchringen. Dies verbunden mit der Aufforderung an die Politik, im Hinblick auf Energie einen klaren, verlässlichen Kurs vorzugeben und diesen den Bürgern zu kommunizieren.

Vortrag und Diskussionsrunde waren Programmpunkte des Enerix-Energiefests, das zahlreiche Besucher angezogen hatte. Sebastian Kaiser, Geschäftsführer der Enerix Südschwarzwald, feierte mit der Veranstaltung den Einzug in die neuen Räume in der Lauchringer Industriestraße und gleichzeitig das dreijährige Firmenjubiläum.

Moderator der Diskussionsrunde war mit Peter Knuth der Mitbegründer des Franchise-Unternehmens Enerix. Rede und Antwort standen Felix Schreiner, CDU-Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Enerix-Gastgeber Sebastian Kaiser sowie Michael Sterner, ein renommierter Energie-Experte von der OTH Regensburg. Sterner hatte schon vor der Runde in einem Vortrag die Notwendigkeit der Energiewende für die Reduzierung der CO2-Emmisionen und damit den Klimaschutz dargelegt. Klimaschutz sei ökonomisch sinnvoll und ökologisch notwendig, sagte er und forderte eine faktenorientierte Politik.

Auf die Frage, worauf die Bürger setzen sollten, antwortete Sterner: „Auf Wind, Photovoltaik auf allen möglichen Dachflächen, auch Ostflächen, auf Wärmepumpen, Speicher, Dämmung, E-Mobilität, wir brauchen keine Kernfusion, die ist für mich Mittelverschwendung.“ In der Diskussionsrunde wurde deutlich, dass Klimaschutz und Wirtschaft miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Die Frage, ob die Regierungskoalition den Klimaschutz „hinten runter“ fallen lassen würde, beantwortete Felix Schreiner mit „nein“. Allein mit Blick auf den Wald, würde der Klimaschutz in der Region ganz vorne stehen. Den Ausstieg aus der Atomkraft und die Hinwendung zu erneuerbaren Energien nannte er eine Operation am offenen Herzen: „Es braucht eine Gesamtschau, Klimaschutz geht nicht von oben herab, wir müssen die Menschen mitnehmen.“

Mit Blick auf den Tourismus könne man Windräder auf dem Feldberg auch kritisch sehen, sagte Schreiner. Sebastian Kaiser sprach von Verunsicherung und einer größeren Zurückhaltung bei seinen Kunden. Enerix ist in den Bereichen Photovoltaik, Stromspeicher, Wärmepumpen und Ladetechnik unterwegs. Kaiser forderte Verlässlichkeit und eine langfristige Strategie der Politik. „Sie muss zeigen, wo die Reise hingeht und dann investieren, damit die Menschen die richtige Entscheidung treffen können“, sagte er. Dass die Energiewende nur gemeinsam zu schaffen sei und jeder einen Beitrag leisten müsse, war Konsens. „Jeder sollte seinen Enkeln sagen können, ich hab mein Bestes gegeben“, sagte Michael Sterner.

In Waldshut-Lauchringen werden die rund 5000 beheizten Gebäude mit diesen Energieformen versorgt: 58 Prozent Erdgas, 20 Prozent Heizöl, drei Prozent Heizungsstrom, zwei Prozent Wärmepumpe, ein Prozent Flüssiggas, ein Prozent Fernwärme, elf Prozent Holz und vier Prozent Holzpellets.