Laufenburg hat mit Knut Diers einen neuen Burgschreiber. Am Donnerstagabend, 6. März, wurde er in der Kultschüür im Schweizer Laufenburg begrüßt und vorgestellt. Drei Monate lang wird der Autor nun auf beiden Seiten des Rheins im Rahmen des grenzüberschreitenden Kulturstipendiums leben und arbeiten.

Aus 15 Bewerbern ausgewählt

Martin Willi vom Leitungsteam des Kulturstipendiums, dessen vornehmliche Aufgabe es sei, dem geschriebenen Wort mehr Beachtung zu schenken und Autoren zu fördern, stellte den Autor, auch im Namen der erkrankten Sandhya Hasswani, dem Publikum vor. Aus 15 Bewerbungen wählte die Jury den Autor von Reisebüchern und Kriminalromanen Knut Diers aus.

Martin Willi (links) vom Leitungsteam des grenzüberschreitenden Kulturstipendiums stellte den neuen Burgschreiber Knut Diers (rechts) vor.
Martin Willi (links) vom Leitungsteam des grenzüberschreitenden Kulturstipendiums stellte den neuen Burgschreiber Knut Diers (rechts) vor. | Bild: Charlotte Fröse

In Bezug auf Laufenburg und der anregenden literarischen Mischung, der sich Diers verschrieben hat, sagte Willi: „Es wird spannend zu sehen, was dabei herauskommt.“ Erste Texte, die in Laufenburg entstanden sind, wird Knut Diers im Rahmen einer Lesung aus seinen bisherigen Werken in der Schweizer Bibliothek bereits am 19. März präsentieren.

Derzeit lebt Diers im Schweizer Laufenburg bei Sonja Wunderlin und Daniel Kramer, am 22. März zieht er um zu den Gastgebern Andrea Worthmann und Christian Zart. Am 15. April schließlich wechselt er auf die deutsche Seite der Altstadt zu Familie Zink, ab 4. Mai dann wird er bei Familie Tritschler in Binzgen wohnen.

Burgschreiber Knut Diers (rechts) im Kreis von interessierten Leserinnen.
Burgschreiber Knut Diers (rechts) im Kreis von interessierten Leserinnen. | Bild: Charlotte Fröse

Autor verbindet Krimis mit Reisbüchern

Der besondere Blick von innen und von außen und mit einer Lupe dazwischen, reizt den Autor besonders, wie er berichtet. In seinen Arbeiten verbindet er mitunter auch Krimis mit Reisebüchern. Man darf darauf gespannt sein, was er über Laufenburg berichten wird.

Diers unterstrich im Hinblick auf seiner Arbeit: „Kleine Geschichten zu schreiben, reizt mich sehr.“ Gerade diese kleinen Geschichten und die Begebenheiten am Rande sind es, die seinen Reisebüchern und Krimis einen ganz besonderen Reiz verleihen.

Bei einer kurzen Lesung konnten die Anwesenden an der Vorstellung einen kleinen ersten Eindruck davon gewinnen. Dabei zeigte sich der Autor als ein guter Betrachter und genauer Rechercheur, verbunden mit einer lyrischen Betrachtungsweise der Dinge. Seine Arbeiten zeugen von guter Beobachtung und guter Erzählart. Auch Schulkindern im Deutschen und in der Schweiz wird der Burgschreiber in Workshops während seines Aufenthalts in Laufenburg begegnen.

Autor möchte Laufenburg auf verschiedene Arten entdecken

Um in die Kultur, die Landschaft und das Leben der Menschen in der grenzüberschreitenden Stadt Laufenburg einzutauchen, möchte Diers dies auf verschiedenen Wegen, zu Fuß, mit dem Stand-up-Paddelboard auf dem Rhein und dem Fahrrad angehen. Unterwegs sein möchte er zuweilen auch, als Erkennungszeichen, in einem eigens von seiner Frau designten T-Shirts, welches er an der Vorstellung präsentierte.

Er berichtete, dass er unter anderem auch Vereine hüben und drüben des Rheins besuchen werde, um Vergleiche anzustellen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Für Anregungen aus der Bevölkerung sei er zudem offen, wie er betonte. „Sprechen Sie mich an“, ermunterte er. Die Fasnacht in Laufenburg konnte der Autor bereits erleben, und er zeigte sich von der tollen Mischung aus Tradition und neuen Fasnachtsformen beeindruckt.

Drei Lesungen und Workshops

Überlebens-Kid im Gepäck

Sowohl Bürgermeister Ulrich Krieger als auch Stadtammann Herbert Weiss begrüßten den Burgschreiber. Im Gepäck hatten sie nicht nur Begrüßungsworte samt der Burgschreiberurkunde, sondern auch noch ein „Überlebens-Kid“ in Form eines Laufenburger Schweizer-Messers, welches im Stadtammann Weiss mit diversen Hinweisen auf den Gebrauch überreichte.

Bürgermeister Ulrich Krieger (links) und Stadtammann Herbert Weiss (rechts) begrüßen den neuen Laufenburger Burgschreiber Knut Diers ...
Bürgermeister Ulrich Krieger (links) und Stadtammann Herbert Weiss (rechts) begrüßen den neuen Laufenburger Burgschreiber Knut Diers (Mitte) mit einer Urkunde und einem Willkommensgeschenk in Form eines Laufenburger Sackmessers. | Bild: Charlotte Fröse

Bürgermeister Krieger betonte, dass in Laufenburg der Slogan „Zwei Länder, eine Stadt“ nicht nur Worte seien, sondern, dass dies auch gelebt werde. Er bedankte sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr Engagement und bei den Gastfamilien für die Aufnahme des Burgschreibers auf Zeit.

Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die Anwesenden in der Kultschüür bei einem Apéro die Gelegenheit, in direkten Kontakt mit dem neuen Burgschreiber zu treten und sich am Büchertisch über seine bisherigen Arbeiten zu informieren.

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