Laufenburg Die letzte Veranstaltung der „Brücke“ (Schweizer Kulturkommission) für diese Saison fand im Schlössle in Laufenburg statt. Weiter gehe es dann mit dem Programm der „fließenden Grenzen“ in den Sommermonaten, kündigte Markus Erne vom Kulturausschuss an. Aufgetreten war der bayerische Comedian Matthias Egersdörfer.

Griesgrämig fragt er das Publikum im nicht ganz voll besetzten Panoramasaal „versteht ihr überhaupt ein Wort von dem was ich sage?“ und steigt dann nahtlos in das Programm ein. Er und seine Frau machten ja gerne Urlaub, daheim kenne er ja schon alles. Allerdings bekomme er immer Albträume wegen des Frühstücksbuffets. „Manchmal denke ich, das Leben ist wie ein Frühstücksbuffet, man entscheidet sich für Schwarzbrot mit Schinken und weiß, es war ein Fehler, hättest lieber das Weißbrot mit Quittengelee genommen.“ Früher sei er übrigens gerne getrampt, er sei nämlich immer sehr langsam gelaufen und habe dann den Zug verpasst. Einmal habe ihn der Besitzer eines Etablissements mitgenommen und ihm eine Stelle im Handwerkerbereich angeboten, er habe aber Angst bekommen und abgelehnt. „So bin ich halt jetzt ein Kasper geworden“, resümiert er. Er koche auch gerne. Früher habe er ja ohne Rezept gekocht, aber seine Frau habe mit der Scheidung gedroht, wenn er so weitermache. Jetzt habe er ein riesiges italienisches Kochbuch.

Einige gehen lieber nach Hause

Nach der Pause hat sich der Saal etwas gelichtet oder wie der Comedian fest, „nur der harte Kern ist noch geblieben“. Vielleicht hatte der kauzige Humor Egersdörfers nicht alle Zuschauer angesprochen. In seiner Heimat gebe es ein bizarres Wirtshaus, das seine Öffnungszeiten nach dem Mond richte, fährt er fort. „Die wollen eigentlich gar keine Gäste.“ Wenn man da essen wolle, müsse man einen langen Atem haben, es könne Stunden dauern, bis das Essen serviert werde. Seine Frau nehme deshalb immer einen Traubenzucker mit.

Dann die Geschichte mit der Dosenwurst oder wie man sehr langsam eine Dosenwurst öffnet. Er habe Hunger gehabt. Sein Freund habe sich deshalb mit akribischer Präzision ans Werk gemacht, um die Wurst aus der Dose zu befreien und er habe irgendwann gedacht, er erschlage ihn jetzt und fragte sich, ob man ihn noch Freund nennen könne. Er habe dann keinen Hunger mehr gehabt. Als niemand im Publikum das Buch „Die Dämonen“ von Dostojewski oder einen von ihm zitierten Bibelverse kennt, beklagt er sich, „mir fehlt heute der biblische und literarische Hintergrund, also ein Publikum, mit dem man über russische Literatur oder Bibelverse diskutieren kann“. Versöhnlich verabschiedet er sich dann, mit „das war eine Grenzerfahrung mit Ihnen, erlesenes Publikum“, von den Zuschauern, die sich köstlich amüsiert und reichlich Beifall gespendet haben.

Kultur ohne Grenzen: Seit 1999 gibt es einen gemeinsamen Kulturausschuss beider Laufenburg. Die Mitglieder kommen aus beiden Städten dies- und jenseits des Rheins.