Der Laufenburger Fasnachtsumzug am Sonntag war vieles, nur nicht grenzüberschreitend. Wie der Nachtumzug am Samstag bewegte er sich ausschließlich auf Schweizer Seite. Trotzdem bot er ein bunt-fröhliches Spektakel.

Ziemlich hexisch, diese Masken.
Ziemlich hexisch, diese Masken.

Eine rein schweizerische Angelegenheit war der Umzug nicht. Von den rund 30 Gruppen stammten etwa zwei Drittel aus dem deutschen Raum – unter anderem die Fürschtegrab-Hexe aus Kappel am Rhein, die Wintleter Gaischterreiter aus Maulburg oder die Hooriwälder aus Herrischried im Hotzenwald.

Die Hooriwälder aus Herrischried nahmen sich des Publikums an.
Die Hooriwälder aus Herrischried nahmen sich des Publikums an.

Monika Spring und Anita Schraner von den Laufenburger Salmfängern moderierten die Veranstaltung gewohnt kenntnisreich. Der Wind wehte eiskalt durch die Gassen.

Ist das der neue Nachbar?
Ist das der neue Nachbar?

Auf den wenigen sonnigen Flecken in der Altstadt war es eng, das Publikum stand dicht gedrängt, die Stimmung war dennoch gut.

Seltsame Wesen waren in der Altstadt unterwegs.
Seltsame Wesen waren in der Altstadt unterwegs.

Der Umzug hatte einige Überraschungen parat. Wildschweine, Füchse, Paradiesvögel und andere Tiere, Hexen, Fürsten und gehörnte Geister schlichen durch die Gassen. Aber zum Glück war nichts wirklich, nur ein närrischer Spuk, der sogleich hinter der nächsten Kurve verschwand.

Was führt sie im Schilde?
Was führt sie im Schilde?

Corona war kurzerhand ausgeblendet, dafür stand der Krieg in der Ukraine einmal im Fokus, als zwei Vertreter der Laufenburger Narro-Altfischerzunft auf dem Tandem erschienen. Mit einem Karton am Lenker, auf dem die Aufforderung „Ride a bike, not a tank“ (Fahre ein Velo, keinen Panzer) geschrieben stand. Auf manchen Gesichtern war Schminke in den Farben der ukrainischen Flagge blau und gelb aufgetragen.

Laufenburger Narronen mit Tandem.
Laufenburger Narronen mit Tandem.

Trotzdem war die Altstadt keine politische Bühne, sondern Schauplatz eines ausgelassenen Umzugs, der den Zuschauern ein Lächeln auf die Gesichter zauberte. Er hatte alle Zutaten für ein närrisches Spektakel: Fantasiereichtum, Fröhlichkeit, Farbigkeit und jede Menge Guggenmusik.

Diese Augen! Dieser Blick!
Diese Augen! Dieser Blick!

Die brachte noch mehr Schwung in die Gassen, als ohnehin schon war. Die Roli-Guggers, die Barocker, die Guggi-Buecher, die Erbsranze-Schränzer und wie sie alle heißen nahmen es mit der Philharmonie nicht ganz ernst, sondern hauten raus, was die Arme und Lungen hergaben. Das ging an die Substanz, aber schien sogar die Häuser zum Lachen zu bringen.

Breitbeinig: Die Erbsranzeschränzer aus Hänner.
Breitbeinig: Die Erbsranzeschränzer aus Hänner.
Tierisch gut: Die Enzebächlefüchs aus Hänner. Bilder: Peter Schütz
Tierisch gut: Die Enzebächlefüchs aus Hänner. Bilder: Peter Schütz
Ein Fürst, begleitet von den Fürschtegrab-Hexe.
Ein Fürst, begleitet von den Fürschtegrab-Hexe.
Hab dich!
Hab dich!
Das könnte Sie auch interessieren