An der Spitze des derzeit erfolgreichsten Fußballclubs im Landkreis Waldshut vollzieht sich ein personeller Wechsel. Beim SV 08 Laufenburg will Johann Scheible (66 Jahre) nach sechs Jahren den Vorsitz an den bisherigen Jugendleiter Heiner Berger (60) übergeben. Aus diesem Anlass wurde die Hauptversammlung, die bereits im Herbst 2023 hätte stattfinden sollen, auf den 12. April verlegt.

Als Scheible den Vorsitz übernimmt, ist der SV 08 noch Bezirksligist

Nicht ohne Stolz kann Johann Scheible auf seine erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Zum einen was den sportlichen Erfolg betrifft. Denn als er vor sechs Jahren den Vorsitz übernahm, spielte die erste Mannschaft des SV 08 in der Bezirksliga und steht jetzt auf dem 1. Platz in der Landesliga und wird, wenn alles gut geht, in die Verbandsliga aufsteigen. Die 2. Mannschaft, die U23, spielte vor sechs Jahren in der Kreisliga B und jetzt in der Bezirksliga.

Doch das war nicht alles. Auch was die Infrastruktur des Vereins betrifft, kann sich der SV 08, was sowohl das Vereinsheim, als auch die Sportstätten betrifft, sehen lassen. Dazu zählen das städtische Waldstadion mit seinem ganzen Umfeld und den Spielflächen, die dank der Pflege des Vereins in einem guten Zustand sind.

Die Doppelbelastung als Vereinsvorsitzender und sportlicher Leiter ist zu viel

Aus dieser Sicht könnte man sagen: Weiter so. Trotzdem wird Scheible aufhören. Er ist müde, auch weil er sich in den letzten eineinhalb Jahren mit der Doppelbelastung, Vereinsführung und sportliche Leitung, viel zugemutet hat. Es fehlte ihm, so sagt er aus seiner heutigen Sicht, ein sportlicher Leiter, der ihm auch Mal widersprochen habe. Statt jetzt einfach das Amt des sportlichen Leiters neu zu besetzen und sonst alles beim Alten zu belassen, möchte er eine Pause machen und kein Vorstandsamt mehr begleiten. Er möchte auch nicht ungefragt gute Ratschläge geben. Er wird dem SV 08 jedoch weiter als Mitglied angehören.

Berger will als Vorsitzender des SC 08 neue Akzente setzen

Unter der einem Vereinsvorsitzenden Heiner Berger, der bisher Jugendleiter des SV 08 Laufenburg war, würde vieles kontinuierlich weiter gehen. Er will als Vorsitzender jedoch auch neue Akzente setzen, berichtet er. Dazu gehöre die Verteilung von Verantwortlichkeiten auf mehre Schultern: Sportlicher Leiter soll Norbert Schneider werden. Er habe einen guten Draht zu den Spielern der 1. Mannschaft hat, da es nicht allzu lange her sei, da er selbst im Team gespielt und gleichzeitig gute Bindung zum Vorstand gehabt habe, so Scheible und Berger. Schneider verbinde eine gewisse Reife mit Unbekümmertheit.

Der Verein will in der Stadt und der Region mehr Unterstützer gewinnen

„Wir müssen kommunikativer werden, sowohl nach innen, als auch nach außen“, erklärt Berger eines seiner Ziele. Der Verein müsse bei den Laufenburgern mehr in den Fokus rücken, damit sie auch bereit seien, die Mannschaften bei den Heim- und auch Auswärtsspielen zu unterstützen. „Deshalb müssen wir auch an die Familien mit Kindern denken, wir müssen familienfreundlicher und demokratischer werden.“

Für einen weiteren Kunstrasenplatz braucht es noch Unterstützung aus dem Gemeinderat

Zu den Infrastrukturmaßnahmen, die Berger angehen will, zählt die Sanierung des 34 Jahre alten Rasens des Waldstadions und die Erneuerung des zwölf Jahre alten Kunstrasenplatzes. Außerdem werde ein weiterer Kunstrasenplatz benötigt, der von den übrigen Fußballvereinen von Rotzel und Luttingen mitbenutzt werden könne, sagt er. Doch hier sei Überzeugungsarbeit beim Gemeinderat nötig, die das Geld dafür locker machen müsse.

Der Umbruch erfolgt bewusst während der laufenden Saison

Während ein Fußballverein vor 20 Jahren noch von drei Personen habe geführt werden können, seien heute fünf bis zehn dafür notwendig, die feste Verantwortlichkeiten wahrnehmen, so Berger. Der personelle Umbruch an der Vereinsspitze werde bewusst während der laufenden Saison vollzogen, damit sich das neue Führungsteam, zu dem der neue Jugendleiter Marco Scherzinger gehört, einarbeiten könne.

Der bisherige Jugendleiter wird als neuer Vereinsvorsitzender auf die Früchte des JFV Region Laufenburg zurückgreifen, der Spieler aus der A-Jugend, wie auch die übrigen Vereinsmannschaften, in seine Aktivmannschaften, übernehmen kann. „Der JFV ist der Ausbildungsverein für die Vereine. Dafür können wir dankbar sein“, erklärt Berger.