Das Laufwasserkraftwerk und der Stern von Laufenburg waren in den Jahren 1914 und 1958 zwei Meilensteine der Stromversorgung, deren Bedeutung weit über die Kleinstadt hinaus deutete. Mit dem geplanten Technologiezentrum mit dem größten Batteriespeicher der Welt entsteht schon bald ein weiteres Großprojekt mit hoher Bedeutung für die Zukunft der Energieversorgung.

Das Laufenburger Rehmann Museum beschäftigt sich in seiner aktuellen Ausstellung mit der Zukunft der Technologie. Stellvertretend für die drei großen Energieprojekte der Stadt sprachen Beat Karrer von Naturenergie, Kaspar Haffner von Swissgrid und Marcel Auner von Flex Base über die Chancen und Herausforderungen der zukünftigen Energieversorgung und beantworteten die Fragen der zahlreich erschienenen Gäste.

Speichertechnologie als „Riesenchallenge“

Produktion, Verteilung, Speicherung – so lautet der Dreiklang der Energieversorgung, der in Laufenburg durch das stromerzeugende Wasserkraftwerk und den stromverteilenden Stern von Laufenburg, sowie in naher Zukunft durch die Speicherbatterie abgebildet wird. „Die Speichertechnologie wird die entscheidende Herausforderung für das Gelingen der Energiewende“, so Marcel Auner. Die Entwicklung zu erneuerbaren Energien und einer dezentralen Versorgung mache Speicherung zu einer „Riesenchallenge“.

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„Die Energie, die durch erneuerbare Technologien zur Verfügung steht, ist nicht immer gleich vorhanden und muss daher gespeichert werden“, so Auner, der im Bau der Speicherbatterie eine wichtige Maßnahme sieht. Etwa 1,6 GWh könne sie speichern und damit auch in Zeiten von Dunkelflauten Energie zur Verfügung stellen. Die Sorgen einiger Fragesteller aufgrund möglicher technologischer Risiken konnte er ausräumen: „Es kann weder in die Luft gehen noch brennen“, so Auner, darauf habe man bei der Konzipierung und der Auswahl des Materials geachtet.

Netzstabilität kann auch mit erneuerbaren Energien gewährleistet werden

Auch das Stromnetz an sich muss an die zukünftigen Herausforderungen und Veränderungen angepasst werden, wie Kaspar Haffner betonte. „Aber wir haben den Vorteil, dass wir Unterschiede in der Produktion durch das europäische Netz gut ausgleichen können“, so Haffner. Die Netzstabilität, also ein durchgehendes Gleichgewicht von Produktion und Verbrauch, könne auch mit einer Versorgung durch erneuerbare Energien gesichert werden.

„Wir haben den Vorteil, dass wir Unterschiede in der Produktion durch das europäische Netz gut ausgleichen können“, erklärt Kaspar ...
„Wir haben den Vorteil, dass wir Unterschiede in der Produktion durch das europäische Netz gut ausgleichen können“, erklärt Kaspar Haffner von Swissgrid. | Bild: Julius Berchtold

„In Deutschland sieht man, dass dieses Problem mit guten Datenanalysen und zuverlässigen Prognosen in den Griff zu bekommen ist“, so Haffner, der sich im Hinblick auf Deutschland auch für einen Ausbau des Gleichstromnetzes aussprach um die großen Distanzen von Nord nach Süd zu überwinden.

Zeitpunkt des Stromverbrauchs spielt eine Rolle

„Es kann auch schon helfen, den Zeitpunkt des Stromverbrauchs beim Waschen oder Laden des E-Autos sinnvoller zu wählen“, so Beat Karrer ...
„Es kann auch schon helfen, den Zeitpunkt des Stromverbrauchs beim Waschen oder Laden des E-Autos sinnvoller zu wählen“, so Beat Karrer von Naturenergie. | Bild: Julius Berchtold

Dass der Strombedarf in Zukunft aufgrund der Dekarbonisierung weiter steigen wird, betonte Beat Karrer von Naturenergie. Schon jetzt ergeben sich für das Unternehmen allerdings Probleme mit negativen Strompreisen zu Zeiten der Spitzenproduktion, weswegen er den Ausbau von Speichern für dringend geboten hält. „Es kann aber auch schon helfen, den Zeitpunkt des Stromverbrauchs beim Waschen oder Laden des E-Autos sinnvoller zu wählen“, so Karrer. In entsprechendem automatisierten Gebäudemanagement sehe er großes Potenzial.