Auf dem Gelände der früheren Swissgrid am westlichen Ortsrand von Laufenburg/Schweiz geht es vorwärts: Die Flexbase Group hat die Baufreigabe für das Technologiezentrum Laufenburg (TZL) erhalten. Dies schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Das TZL soll nach Angaben von dessen Betreiber den weltweit größten Batteriespeicher und ein hochleistungsfähiges Rechenzentrum für künstliche Intelligenz (KI) beherbergen. Und es geht schnell: Laut Flexbase soll der offizielle Spatenstich bereits in den kommenden Wochen erfolgen.

Die vollständige Inbetriebnahme des Technologiezentrums ist für Sommer 2028 geplant, so das Unternehmen, das Eigentümerin des Geländes inklusive des bestehenden früheren Swissgrid-Gebäudes ist. Marcel Aumer, Group CEO, Verwaltungsratspräsident und Co-Founder von FlexBase, hält fest: „Die Baufreigabe ermöglicht die Umsetzung eines visionären Projekts, mit dem wir die Energieversorgung von morgen nachhaltig sichern.“

Bild 1: Schweiz: Hier darf  der weltgrößte Batterie-Speicher gebaut werden
Bild: FlexBase Holding

Das TZL wird am sogenannten „Stern von Laufenburg“ errichtet, der Stromdrehscheibe Mitteleuropas mit 41 Grenzleitungen. Durch die direkte Anbindung an das europäische Stromnetz werde der Wirkungsgrad der Anlage maximiert, so Marcel Aumer. Seinen Angaben zufolge entsteht auf einer Fläche von über 20.000 Quadratmeter der weltweit größte und modernste Redox-Flow-Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von mehr als 1,6 Gigawattstunden und einer Leistung von über 800 Megawatt.

Batterie ist nicht brennbar

Als Energiespeicher dient eine Flüssigkeit mit 75 Prozent Wasseranteil, ergänzt durch 25 Prozent eines metallischen Elektrolyten – typischerweise Vanadium oder Brom. „Diese Zusammensetzung sorgt dafür, dass die Batterie nicht brennbar und nicht explosiv ist“, heißt es in der Mitteilung von Flexbase.

Die Flexbase-Geschäftsführer Marcel Aumer und Sascha Carroccio (von links) wollen das Technologiezentrums realisieren.
Die Flexbase-Geschäftsführer Marcel Aumer und Sascha Carroccio (von links) wollen das Technologiezentrums realisieren. | Bild: Peter Schütz

Marcel Aumer weiter: „Mit unserem Batteriespeicher treiben wir die Energiewende der Schweiz aktiv voran und schaffen das Fundament für eine effiziente Energiezukunft in Europa.“ Erst kürzlich stimmte die Gemeindeversammlung von Laufenburg/Schweiz einem Kredit in Höhe von neun Millionen Franken für den Bau einer Fernwärmeleitung vom Rechenzentrum bis in die Altstadt zu.

Die Abwärme des Rechenzentrums wird in ein Fernwärmenetz eingespeist, das auch umliegende Gemeinden im Radius mehrerer Dutzend Kilometern sowie Industriebetriebe mit erhöhtem Bedarf an Wärme versorgt.

75.000 Tonnen CO2 sollen in Laufenburg eingespart werden

Allein in Laufenburg könnten dadurch in den nächsten 30 Jahren rund 75.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Marcel Aumer erachtet das Projekt denn auch als eine Win-Win-Situation für die Region und über die Landesgrenzen hinaus. Marcel Aumer sagt: „Das Projekt stärkt die regionale Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze und liefert Fernwärme – sogar bis nach Deutschland.“

Die 2022 von Marcel Aumer und Sascha Carroccio gegründete Flexbase-Group verfolgt die Vision, mit modernen und innovativen Technologien in den Bereichen Informatik und Energie rund 300 bis 350 neue Arbeitsplätze für Laufenburg und die gesamte Region zu schaffen.

Das könnte Sie auch interessieren