Die Fischerzunft in Laufenburg/CH versenkt alljährlich die Tannenbäume im Rhein, die zuvor in der Altstadt als Weihnachtsdekoration dienten. Die Bäume erhalten so ein zweites Leben und bilden im Rhein Laichplätze für verschiedene Wasserbewohner. Am Wochenende fand die Aktion wieder statt – mit unerwartetem Besuch von uniformierten Beamten.

Einige Fischer versenken jährlich entlang des Rheinufers Tannenbäume, die zuvor in der Altstadt als Weihnachtsdekoration dienten. „Die Bäume erhalten so ein zweites Leben und bilden im Rhein Lebensraum und Laichplätze für unsere Wasserbewohner“, erklärt Corinne Camponovo, Vorstandsmitglied der Fischerzunft.

Bäume kommen vom Boot aus ins Wasser

Am vergangenen Wochenende war es nun wieder so weit: Beginnend vom Kraftwerk Laufenburg bis zur Mündung des Sulzerbachs wurden die Laichbäume versenkt. Die Aktion erfordert dabei jeweils eine gute Koordination, müssen doch immer wieder Bäume von den verschiedenen Anlegestellen auf das Boot geladen werden, um dann vom Wasser her ihrem Bestimmungsort zugeführt zu werden.

So blieb das Geschehen dann auch nicht unbemerkt, stand doch plötzlich die Polizei beim Anlegeplatz in Rheinsulz, wo gerade die „Landtruppe“ darauf wartete, dass das Boot zum erneuten Laden zurückkehrt. Eine besorgte Bewohnerin habe sie alarmiert, es werden wohl illegal Weihnachtsbäume im Rhein entsorgt, informierten die Beamten die Helferinnen und Helfer.

Beliebte Laichplätze

Bei diesen löste das Schmunzeln aus – schließlich findet die Aktion komplett legal statt. Camponovo erzählt: „Schnell war der Sachverhalt geklärt und die überaus freundlichen Polizisten zeigten sich auch sehr interessiert an dem Dienst, der hier für die Natur geleistet wird.“

Sie betont, dass die Aktion mit den versenkten Bäumen einen großen Nutzen hat. „Unsere Fische sind in Not, die Gewässer bieten immer weniger Strukturen, die zum Beispiel für das Egli so dringend als Laichplätze nötig wären“, so Camponovo.

Studien hätten ergeben, dass versenkte Tannenbäume gerne von den Fischen angenommen werden, um den Laich daran abzulegen. Gleichzeitig dienen sie auch dem geschlüpften Nachwuchs als Rückzugsort und somit als Schutz vor Fressfeinden. Auch andernorts in der Schweiz werden zu diesem Zweck ausrangierte Christbäume in Gewässern versenkt, etwa auch am Thunersee.

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