Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Großbrand im Murger Ortszentrum verhindert werden. Während eines schweren Gewitters hatte ein Blitz im Dachstuhl eines 150 Jahre alten zweistöckigen Einfamilienhauses auf dem Mühle-Areal eingeschlagen und auf dem Dachboden ein Feuer verursacht.
Feuerwehrleute konnten die Flammen löschen, bevor sie auf das übrige Wohnung oder die anderen Gebäude der Häuserzeile übergriffen. Personen wurden nicht verletzt. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.
„Einen solch lauten Knall habe ich mein ganzes Leben noch nie gehört!“, sagt am Tag nach dem Unglück der 75-jährige Eigentümer des Hauses. Gegenüber dem SÜDKURIER schildern er und seine gleichaltrige Ehefrau, was wenige Stunden vorher geschehen war.

Beide sahen am späten Abend im Wohnzimmer fern, als ein schweres Gewitter über Murg niederging. Vor Blitzschlag hätten sie nie Sorge gehabt, schließlich befinde sich unweit über dem tief liegenden Areal die Kirche St. Magnus mit ihrem Kirchturm. Plötzlich habe es einen besonders heftigen Einschlag gegeben und er Fernseher sei ausgefallen, das elektrische Licht habe aber noch gebrannt.
Flammen auf dem Dachboden
Die Frau begab sich ins Obergeschoss, um dort nachzusehen. Hier habe das Licht nicht funktioniert. Als sie schließlich die Luke zur Bodentreppe auf den Dachboden öffnete, habe sie überall Flammen gesehen. Schnell hätten beide die Luke wieder geschlossen, um das Feuer nicht durch zusätzlichen Sauerstoff zu nähren. Um diese Zeit hatten Nachbarn schon die Feuerwehr alarmiert.

Punkt 22.47 Uhr sprang bei den Feuerwehrleuten des Ausrückebereichs Süd der Meldeempfänger an. Er signalisierte einen minder schweren Wohnungsbrand der Klasse 2. Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle eintrafen, stellten sie massive und pulsierende Rauchentwicklung sowie Feuerschein im Bereich des Dachstuhls fest. Um 22.56 Uhr wurde deshalb Vollalarm ausgelöst, und auch die Abteilungen aus Oberhof und Hänner sowie ein Löschzug aus Bad Säckingen wurden zur Brandstelle gerufen.
„Es war ein Dachstuhlbrand, der kurz vor der Durchzündung gestanden hat“, schildert Feuerwehrsprecher Frank Szillat die Lage. „Nur wenig später und der Dachstuhl wäre komplett in Flammen gestanden.“
Keine Sicht und massive Hitze
Um den Brand gezielt bekämpfen zu können, verschafften sich zwei Angriffstrupps Zugang zur Brandstelle auf dem Dachboden. Das Feuer habe bei Nullsicht und massiver Hitze bekämpft werden müssen, erklärt die Feuerwehr in einem Facebook-Post. Der Löschangriff habe rasch Wirkung gezeigt, so dass nach einigen Minuten das Feuer unter Kontrolle gebracht und eine Ausbreitung auf die Wohnungen habe verhindert werden können.

Über die Drehleiter der Feuerwehr Bad Säckingen wurde das Dach an einigen Stellen geöffnet, um auf dem Dachboden gezielt Glutnester ablöschen zu können. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch einige Stunden hin, da der komplette Speicher durch die Einsatzkräfte per Hand ausgeräumt werden musste.

Das aus Laufenburg herbeigerufene Technische Hilfswerk Laufenburg dichtete später das Dach provisorisch ab. Auch dies wurde von der Bad Säckinger Feuerwehr mit der Drehleiter unterstützt. Nach mehrmaliger Kontrolle mit der Wärmebildkamera verließen die letzten Einsatzkräfte die Einsatzstelle gegen 5 Uhr morgens.
Laut Feuerwehrsprecher Szillat waren mehr als 80 Rettungskräfte im Einsatz: Neben der Feuerwehr Murg mit drei Abteilungen und einem Löschzug der Feuerwehr Bad Säckingen auch das Technische Hilfswerk Laufenburg, DRK-Einheiten aus Wehr und Rickenbach und ein Notarzt. , Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehren aus Murg und Bad Säckingen sowie das THW aus Laufenburg und das DRK waren im Einsatz.
Wohnung im Brandhaus ist nicht mehr bewohnbar
Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Auf dem Dachboden sind Gebälk und Boden angekohlt, die verwahrten Gegenstände sind allesamt verbrannt oder schwer beschädigt. Die drei mit dem Brandhaus in einer Zeile befindlichen Nachbarhäuser blieben dem Augenschein nach unversehrt.
Die Wohnung im Brandhaus ist vorerst aber nicht mehr zu gebrauchen. In den Räumen hängt Brandgeruch. Unklar ist, welchen Schaden hier das Löschwasser angerichtet hat.
Bis das Haus wieder bewohnt werden kann, kommt das vom Brandunglück betroffene Ehepaar bei seiner im Ortsteil Niederhof lebenden Tochter unter. Ihnen ist klar, wie viel Glück sie in ihrem Unglück trotz allem hatten. Wäre die Feuerwehr nur Minuten später eingetroffen, würden sie nun wohl gar nichts mehr besitzen.