Brigitte Chymo

Jedes Jahr um diese Zeit ist der Musikverein Oberhof für gewöhnlich mit den Vorbereitungen für sein Sommerfest im Juli beschäftigt. Nicht so in diesem Jahr. Corona zeigt Wirkung: „Auch wir befinden uns im Lockdown. Per Gesetz sind wir zum Nichtstun verdonnert“, heißt es dieser Tage auf der Startseite der Homepage des Musikvereins Oberhof.

„Alles ist abgesagt“, erklärt Vorsitzende Nicole Maier. Während diese Situation sich für das Aktivorchester auch in den kommenden Wochen nicht ändern wird, hofft Maier aber wenigstens, dass die Jugendausbildung in Kürze wieder starten kann. Und zwar sobald die Gemeinde Murg die Hallen wieder freigibt. Bis Ende der Pfingstferien sind Hallen wie auch Sportplätze gesperrt, dann entscheidet die Gemeinde neu. Immerhin sind beim Musikverein Oberhof stolze 43 Jungmusiker in Ausbildung. Zehn von ihnen sollten ihre Ausbildung demnächst eigentlich abschließen.

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Proben für das Aktivorchester sind hingegen noch nicht in Sicht. Theoretisch sei es zwar möglich für ein bevorstehendes Konzert zu proben, erklärt Maier. Angesichts der strengen Vorgaben winkt sie aber ab. Mundschutz ist Pflicht, und nach der Probe zusammensitzen ist auch nicht erlaubt: „Das macht so keinen Spaß“, sagt Maier. Nach den Sommerferien will der Musikverein weitersehen. „Vielleicht klappt ja das Kirchenkonzert im Dezember wieder“, so Maier.

Auf die finanzielle Situation des Vereins angesprochen, meint Maier: „Finanziell hält sich alles im Rahmen. Wir haben zwar keine Einnahmen, aber auch keine Ausgaben.“ Die Vorsitzende weiter: „Von den Eltern der Jungmusiker in Ausbildung verlangen wir zur Zeit keine Gebühren. Erst wieder, wenn der Unterricht anfängt. Und unser Dirigent war so großzügig, auf sein Honorar zu verzichten.“ Momentan würden nur die Kosten für den Probenraum anfallen. Hoffentlich sei die Gemeinde in diesem Falle kulant, meint Maier.

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Trotz alledem, es sei eine schwierige Zeit, so die Vorsitzende, die sich darum sorgt, dass der eine oder andere nach der Zeit ohne das Vereinsleben für sich feststellen könnte: „Es geht doch auch ohne.“ Maier hofft, alle und alles im Musikverein wieder zusammenzubringen, wenn sich die Lage erst einmal weiter normalisiert hat. Anderen, so wie auch ihr selbst, fehlt in diesen Tage vor allem der soziale Kontakt untereinander im Verein: „Es ist langweilig“, stellt die Vorsitzende fest.