„Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet“, freut sich Heidi Behringer und strahlt über das ganze Gesicht, während sie weitererzählt: „Unsere Teilnehmer sind so glücklich. Auch die Eltern seien stolz. Sie hätten nicht gewusst, zu was für einer Leistung ihrer Kinder fähig sind.“
Die Kinder mit und ohne Handicap, das sind Zoe, Juna, Vittorio und Alina, Michelle Salg und Georg Sperker, die im Oktober als „Team Heidi“ beim Inklusiven Reitturnier des Fördervereins Markhof Ranch in Herten anlässlich dessen 25-jährigen Bestehens an den Start gingen und bei dem Turnier für alle überraschend einen ersten und zweiten Platz belegten.
Unter 30 Teilnehmern wohlgemerkt, die hoch zu Ross auf einem anspruchsvollen Parcours sieben Hindernisse zu bewältigen hatten. Da war nicht nur Reitkunst gefragt, sondern auch großes Geschick erforderlich. Beim Entenfang, beim Hantieren mit einem Ritterschwert, beim Ritt über eine Brücke und schließlich bei der letzten Station am Ende des Parcours, wo es darum ging, eine Glocke zu läuten.
Das erfolgreiche Abschneiden des „Teams Heidi“ ist deswegen umso bemerkenswerter, weil auf dem Behringer Hof vorab kaum Zeit zum Trainieren war. „Wir haben die Hindernisse mit ganz einfachen Mitteln geübt, und das auch nur zweimal vor dem Turnier“, so Behringer.
Inklusion ist auf dem Behringer Hof gelebter Alltag.
Schon seit Jahren arbeitet der Hof mit der Lebenshilfe Südschwarzwald und der Caritas zusammen und bietet barrierefreie Freizeitangebote für Menschen mit und ohne Handicap, „für alle“, wie Heidi Behringer nicht müde wird, zu betonen. Der Behringer Hof ist aber auch „Lernort Bauernhof“. Eine ganz besondere Rolle kommt dem „tiergestützten Arbeiten“ zu. Heidi Behringer, Fachkraft für den Einsatz von Nutztieren in Pädgogik und Therapie, kann inzwischen viele Erfolgsgeschichten darüber erzählen, wie sehr der Umgang mit Tieren bei unsicheren, ängstlichen sowie stressigen Kindern und Kindern mit und ohne Behinderung eine nachhaltig positive Wirkung erzielen kann. „Da gibt es immer eine Anamnese. Aber jeder Autismus, jeder Mongolismus ist anders. Genau das ist im Umgang mit den Tieren erlebbar“, so Behringer: „Jeder ist anders, jeder hat eine andere Aufnahmefähigkeit. Die Tiere spüren das und werten nicht.“
Das erste Inklusive Reitturnier bezeichnet Behringer als einen weiteren „Meilenstein für Inklusion Mensch und Tier “ und: „Diese Symbiose zwischen Mensch und Tier, das war sehr schön zu erleben.“
Bei dem Erlebnis auf der Markhof Ranch wird es jedenfalls nicht bleiben. In Form der „Kunta-Bunt-Spaßreiter“ wird das Inklusionsreiten auf dem Behringer Hof in die nächste Runde gehen, an jedem zweiten Freitag.