Horatio Gollin

Mit einem Symposium zum Stadtjubiläum hat die Stadtverwaltung am Mittwoch im Rathaus den Beteiligungsprozess der Bürger an der Planung des Stadtjubiläums 2022 aufgenommen. In Vorträgen haben Vertreter anderer Städte ihre Erfahrungen mit eigenen Jubiläumsfeiern dargelegt. Die Teilnehmer konnten zudem Ideen einbringen, die als Grundlage für kommende Workshops dienen sollen.

65 Personen hatten sich für die vierstündige Vortragsreihe angemeldet, die den Auftakt in die Planungen des 100-Jahr-Jubiläums der Stadt Rheinfelden im Jahr 2022 darstellte. Gemeinderäte und Vertreter städtischer Einrichtungen waren stark vertreten, Vertreter von Vereinen und Verbänden sowie interessierte Bürger machten weniger als die Hälfte der Anmeldungen aus.

Es kamen auch Kulturreferenten umliegender deutscher und Schweizer Gemeinden. „Wir laden Sie ein, mitzudenken und mitzugestalten“, forderte Bürgermeisterin Diana Stöcker auf. Zum Auftakt lieferten die Referenten mit ihren Erfahrungen den Input, während die Teilnehmer ihre Fragen, Ideen und Anregungen notieren sollten, damit das Kulturamt diese später auswerden kann.

Die Referenten

Bei den Vorträge über Jubiläumsfeiern erfuhren die Zuhörer einiges über die Herausforderungen an die Organisatoren, aber auch von nachhaltigen, positiven Wirkungen eines solchen Events.

Ein großes Jubiläum sei identitätsstiftend, vorher habe keiner die Geschichte der Stadt gekannt, danach kenne sie jeder, meinte Gerhard Baral, Gesamtkoordinator des 250-Jahr-Jubiläums in Pforzheim 2017.

Frederike Lutz, Leiterin des Schulmuseums in Friedrichshafen, berichtete vom dortigen 200-Jahr-Jubiläum im Jahr 2011 und Holger Thielmann, Leiter der Projektgruppe Stadtjubiläum, von den Vorbereitungen zum 900-Jahr-Jubiläum von Freiburg im Jahr 2020.

„Es muss nachvollziehbar sein, damit sich die Menschen in der Stadt damit identifizieren können“, sagte Martin Lang, Abteilungsleiter im Kulturbüro in Radolfzell, der über das 750-Jahr-Jubiläum 2017 sprach.

Ideen und Wünsche

Auf zahlreichen Kärtchen hatten die Teilnehmer ihre Gedanken zum 100-Jahr-Jubiläum von Rheinfelden notiert. Nach der vierstündigen Vortragsreihe sammelten die Referenten die Ideen und Anregungen an Stellwänden. Deutlich wurde der Wunsch nach weiterer „Bürgerbeteiligung“, wie auf einem Kärtchen stand.

Die Ortsteile und Partnerstädte einbeziehen, Kooperationen mit Vereinen, Bürgerprogramm und „Mehr Selbstgemachtes“ waren Wünsche, ebenso ein Image-Film für die Stadt und ein zeitgemäßes Musikprojekt.

Die Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, Fragen nach Kosten oder dem Umgang mit Vereinsfesten während des Jubiläumsjahrs den Referenten direkt zu stellen. „Wir haben jetzt ein Meer von Meinungen“, sagte Kulturamtsleiter Claudius Beck und betonte, dass der Planungsprozess ganz am Anfang stehe. Mit Workshops soll die Stadtgesellschaft auch weiterhin mitgenommen werden.