Der Spielplatz-Check unserer Zeitung ist beendet. Bei 18 Besuchen über das ganze Stadtgebiet verteilt, haben Autorin Leony Stabla und ihre beiden Söhne, Jakob und Jonas, eine Menge erlebt – meist sehr Positives. Sie lernten neue Geräte kennen, erlebten spannende Spielkonzepte und berichteten aus Kinder- und Muttersicht von den Vor- und Nachteilen der einzelnen städtischen Spielplätze. Zum Schluss gibt es ein Resümee.
Vorab muss schon mal gesagt werden, dass Rheinfelden mit mehr als 20 Spielplätzen wirklich viel zu bieten hat. Jeder Teilort hat mindestens einen eigenen Platz, Herten sogar sechs, Karsau fünf. Von den 18 Spielplätzen, die wir getestet haben, haben immerhin zehn mit durchschnittlich vier oder mehr von fünf möglichen Punkten abgeschnitten. Am meisten Punkte abgeräumt haben dabei der Abenteuerspielplatz in der Maurice-Sadorge-Straße und Auf dem Buck in Nordschwaben, ein Kleinod, auf das ich ohne den Spielplatzcheck nie aufmerksam geworden wäre.
Ich kann nur empfehlen, sich auch mal andere Spielplätze außer dem Abenteuerspielplatz anzuschauen, zu dem momentan fast alle zu pilgern scheinen. Sicher, er ist der größte, bunteste, abwechslungsreichste, hat für kleine und auch für große Kinder etwas zu bieten, aber er ist auch der lauteste und besonders an warmen Tagen total überlaufen, vor allem wegen des Zugangs zum Bach. Doch wer die Abkühlung sucht, kann sich auch mal die Spielplätze in der Meraner Straße in Herten, im Neumattenweg in Nollingen, in der Schwedenstraße in der Kernstadt oder in der Nettenbergstraße in Degerfelden anschauen. Gerade letzteren kann ich besonders empfehlen. Hier wurde erst kürzlich der Zugang zum Bach überarbeitet und ist nun sehr sicher gestaltet.
Das Thema Sicherheit lag mir mit zwei noch sehr kleinen Kindern besonders am Herzen. So mancher der Plätze hat hier Verbesserungspotenzial, allen voran die Spielplätze in der Akazienstraße in Warmbach und im Dinkelackerweg in Minseln. Dort waren die Lücken im Zaun so groß, dass die Kinder ungehindert auf die Straße rennen konnten. In Minseln ist die Sicherheitslücke schon behoben, sie beruhte auf zu stark zurückgeschnittenen Sträuchern, die nicht mehr als solche erkennbar waren, aber nachgewachsen sind.
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des richtigen Spielplatzes ist das Alter des Sprösslings. Eine Vogelnestschaukel für die ganz Kleinen findet sich etwa im Dinkelackerweg (Minseln), in der Meraner Straße (Herten), Auf der Höhe (Karsau), Auf dem Buck (Nordschwaben) und in der Schwedenstraße (Kernstadt). Die Plätze im Akazienweg in Warmbach und im Neumattenweg in Nollingen bieten dafür tolle Klettermöglichkeiten für Größere. „Es sollen nicht alle Spielplätze gleich aussehen“, ist die Devise von Karla Morath, die seit etwa einem Jahr vonseiten der Stadt für die Spielplätze zuständig ist. Sie versucht jedem Platz, ein eigenes Gesicht zu geben, dabei setzt sie sehr auf die Kreativität der Mitarbeiter der Technischen Dienste. So sind etwa die Häuschen in der Maurice-Sadorge-Straße und auch die tollen Sandkästen in der Forststraße in Karsau und Auf dem Buck in Nordschwaben selbstgebaut. Auch der unbespielte Sandkasten auf dem Platz Beim Römerhof in Herten hat durch einen der Mitarbeiter ein neues Gesicht bekommen und präsentiert sich jetzt als Floß für kleine Fantasie-Piraten.
Natürlich sind Eigenbauten auch deutlich günstiger als die Anschaffung neuer Geräte, denn die können schnell mehrere tausend Euro verschlingen. Die Initiative Spielhaus Nollingen hat zum Beispiel für fast 15 000 Euro zwei Drehspiele, eine Sitzbank, ein Trampolin und einen Sandbagger angeschafft. Und auch der Unterhalt für Instandhaltung und Reparatur muss bezahlt werden. Da ist es schön, dass sich auch immer mal Ehrenamtliche zur Verfügung stellen, um etwa ein Spielhaus neu zu streichen oder den Müll einzusammeln, wie Helen Frey auf dem Platz Am Hochgericht in Warmbach.
Durchgefallen ist bei uns nur der Platz in der Brombachstraße in Riedmatt. Hier haben nur die Punkte für gute Erreichbarkeit und Sauberkeit den Schnitt gehoben. Bis auf diesen einen Platz haben die Jungs das Testen der Spielplätze wirklich genossen, und es hat ihnen auch viel gebracht. Im Laufe des Sommers sind sie mutiger geworden, wagen sich gleich auch an unbekannte Geräte. Und auch ich bin ruhiger geworden, ihnen dabei zuzuschauen und sie einfach mal machen zu lassen.
Die Ergebnisse
Die 18 im Rahmen des persönlichen Spielplatz-Checks getesteten Anlagen erreichten im Durchschnitt eine Wertung von 3,9 von 5 Schäufelchen. Am besten abgeschnitten haben die Spielplätze in der Maurice-Sadorge-Straße in der Kernstadt und Auf dem Buck in Nordschwaben (beide erhielten 4,8 von 5 Schäufelchen). Auf dem zweiten Platz landete der Spielplatz Nettenbergstraße in Degerfelden (4,6). Den dritten Platz mit je 4,4 Schäufelchen teilen sich die Spielplätze in der Forststraße in Kausau, im Neumattenweg in Nollingen und in der Schwedenstraße im Oberrheinfelden.