Selbst an einem grauen, nassen Novembertag entfaltet der Rheinuferweg noch Erlebnisqualität. Damit sich die in Zukunft steigert, baut die Stadt als Partner der internationalen Bauausstellung IBA 2020 im Rahmen des Projekts Rheinliebe/Rheinuferweg extended das Naherholungsangebot mit Unterstützung von Interreg und dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung weiter aus. Mitte Mai 2020 soll das „Sunnebuggele“ öffentlich nutzbar sein.
Pünktlich zum Start in das Projekt im Wert von 135.000 Euro, gab es am Donnerstag für die Teilnehmer aus Nachbarkommunen im IBA-Programm, Vertreter der Verwaltung, Bürger und Planer eine kalte Dusche von oben. Der Regen vereitelte auch OB Klaus Eberhardt, dass das etwa 100 Meter nach der Dürrenbachmündung über der hohen Böschung liegende rund 300 Quadratmeter große Gelände zu Fuß erkundet werden konnte. Zu rutschig war der steile Aufstieg. Somit spielte sich der Start in das zu 70 Prozent aus Interreg-Mitteln geförderte Leuchtturmprojekt neben der frisch aufgestellten informativen Schautafel am Weg ab.
Direkt am Ort des weiteren Geschehens gibt es auch noch nichts von allem dem zu sehen, was sich in den kommenden Monaten nach den Plänen von Architekt Christoph Geisel (Lörrach) und Landschaftsgärtner Roland Senger (Rheinfelden) unter Federführung des Stadtbauamts mit Landschaftsplaner Patrick Pauli und Tobias Obert (Tiefbau) entwickeln wird.
Noch liegt das Plateau, das zu früheren Zeiten als beliebter Treffpunkt bei nRheinfeldern in Erinnerung ist, in einer Art Dornröschenschlaf. Bäume und Büsche versperren die Aussicht aufs Schweizer Ufer. Sichtschneisen werden deshalb entstehen und Bäume dafür fallen. Damit bietet sich ein Ausblick auf die Schweizer Nachbarstadt und den Rhein.
Es werden natürliche Aufstiegshilfen aus Holz und ein wassergebundener Weg geschaffen, ein Geländer zur Absicherung, auch Sitzbänke aus Baumstämmen werden aufgestellt. Darüber hinaus eröffnet das Plateau über einen steilen Abgang den Zugang zu einer natürlichen Nische. Die arbeitet Christoph Geisel mit einer sternenförmigen Sitzstufenanlage aus Stahl aus, die sich ins Gelände einfügt. Damit entsteht ein Ausflugsplatz mit einer Plattform, die wie eine kleine Bühne wirkt, kündigte er an.
Senger und Geisel arbeiten seit der Grün 07 am Rheinuferweg Hand in Hand an Maßnahmen und haben eine klare Beziehung zur Landschaft. Eberhardt stellte das Sunnebuggele als einen Bestandteil verschiedener naturnaher Maßnahmen im Rahmen von Rheinuferrundweg extended vor. Das Konzept verfolgt als Zielsetzung, ein gemeinschaftliches Verständnis für den Lebensraum, der alle miteinander verbindet, zu schaffen und „nicht nur einzelne Punkte“.
Als interessierte Teilnehmer unter diesen Nachbarn machten sich auch Schwörstadts Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat, Stadtammann Franco Mazzi (Rheinfelden/Schweiz) sowie Vertreter aus Grenzach-Wyhlen und Wehr ein Bild vor Ort. Ein zweites Projekt wird noch folgen. Direkt am Rhein an der alten Rheinbrücke sollen die Arbeiten für eine Kanustation im Frühjahr 2020 starten. Dazu wird der ehemalige Schwimmponton zurückgebaut. Die Kanustation kann dann unabhängig vom Wasserstand des Rheins als „schwimmende Rampe“ genutzt werden.