Das Programm ist ambitioniert und setzt Maßstäbe. Bis Ende 2022 plant die Wohnbau eine Sanierungs- und Neubauoffensive von über 40 Millionen Euro. Dabei sollen über 150 neue Wohnungen entstehen. Die ersten 94 Wohnungen in der Römerstraße sind bereits im Bau.
Der Aufsichtsrat hat im Dezember aber ein noch größeres Paket beschlossen. Dazu gehören am Jakob-Kaiser-Weg zwölf öffentlich geförderte Wohnungen sowie über 4,5 Millionen Euro, um bestehende Immobilien zu modernisieren. Allein eine Million wird für neue Lifte in den Fécamp-Hochhäusern verwendet.
„Wir schauen verheißungsvoll in die Zukunft“, schickte OB Klaus Eberhardt als Aufsichtsratsvorsitzender angesichts eines erfreulichen Jahresabschlusses der Entwicklung im Mediengespräch voraus. Eine Eigenkapitalquote von 36 Prozent, die deutlich über der allgemeinen Marge kommunaler Wohnungswirtschaftsunternehmen liegt und das Maß halten mit nachhaltiger Finanzplanung geben Spielraum, um auf mehreren Feldern zu investieren.
Diese Leistungsfähigkeit ermögliche der Wohnbau eine „nachhaltige Bestandsentwicklung“, betont Geschäftsführer Markus Schwamm, der auf jährlich steigende „Rekordsummen“ verweist, um über 1900 Mietwohnungen zeitgemäß anzupassen. Mit der Quartiersentwicklung Römerstraße, in der mittelfristig auch 70 Mikro-Appartements projektiert werden sowie aktuell 40 neue Wohnungen beim Bürgerheim wird die Wohnbau bald die 2000er-Marke knacken.
Geballter Einsatz für weiteren Wohnraum erscheint dem Aufsichtsrat Gebot der Stunde, denn das Unternehmen führt noch immer eine Liste mit 700 Suchenden. Von den Neubauaktivitäten erwartet sich der Aufsichtsratsvorsitzende, dass sich bei der Belegung im Bestand etwas bewegt. Aktuell wird so gut wie keine Fluktuation verzeichnet. Es wird aber erwartet, dass die barrierefreien Neubauten mit Lift auch Ältere und Alleinstehende zum Umzug von größere in kleinere Wohnungen motivieren.
Quartier Römerstraße
Die beiden achtstöckigen Punkthäuser mit 94 Wohnungen, die zu 50 Prozent gefördert werden, entwickeln sich nach Plan. Durch die Nutzung ehemaliger oberirdischer Parkplätze als Baugrundstücke wird kein zusätzliches Grün verbraucht. Ganz im Zeichen des Klimaschutzes saniert die Wohnbau auch ihr noch über Blockheizkraftwerke versorgtes Wärmenetz, um an das städtische Abwärmenetz anzuschließen. Für Eberhardt „ein ganz wichtiges Thema“, weil es viel CO2 einsparen wird und für die Mieter Preissicherheit biete. Für die Leitungsverlegung ist eine Million veranschlagt.
Förderungen noch unklar
In einem weiteren Planungsabschnitt sind in der Mitte des Quartiers ein Wohnturm mit 70 Mikro-Appartements und Kindergarten als weitere Investition von bis zu 30 Millionen angedacht. In wieweit zur Realisierung des Projekts, das eine kreisweite Vorreiterrolle einnehmen wird, Förderung durch Bund und Land gibt, befindet sich noch in der Abklärung.
Eberhardt verspricht sich für die „intelligenten Wohnungen“ mit einem Zuschnitt zwischen 25 bis 40 Quadratmetern großes Interesse aufgrund der Nachfrage aus Unternehmen. Den Wohnungsmarkt mit vielfältigen Angeboten zu bedinen, gilt für die Zukunft als Kernaufgabe. Die Wohnungen in den beiden Punkthäusern Römerstraße möchte Schwamm zu einem sozialverträglichen Mietpreis auf den Markt bringen. Drei Zimmer mit 70 Quadratmetern sollen im geförderten Neubau für 500 Euro kalt angeboten werden und damit etwa 33 Prozent unter dem örtlichen Preisniveau.