Ingrid Böhm

Zunächst klafft ein großes Loch an der Römerstraße in Rheinfelden. Doch die Baustelle, die 94 Wohnungen fürs Quartier durch die Wohnbau bis 2021 in Aussicht stellt, kommt zügig voran. Geschäftsführer Markus Schwamm bestätigt dem 20 Millionen-Euro-Projekt einen planmäßigen Verlauf: „Die Baustelle läuft fabelhaft.“ Bezahlbare Wohnungen sind das Ziel, weil der Druck am Markt hoch ist. Deshalb sollen die Objekte nicht die einzigen bleiben. Weitere 20 Wohnungen am östlichen Teil auf einer Grünfläche sind für 2020 in der Überlegung.

Geschäftsführer Markus Schwamm sagt über die neuen Wohnungen an der Römerstraße: „Die Baustelle läuft fabelhaft.“
Geschäftsführer Markus Schwamm sagt über die neuen Wohnungen an der Römerstraße: „Die Baustelle läuft fabelhaft.“ | Bild: Ingrid Böhm

Schwamm sieht im Bereich Römerstraße eine gute Ausgangsposition, um städtischen Wohnungsbau mit Modellcharakter zu entwickeln. Zum Plan gehöre in einer zweiten Phase, dass eine neue Kita entsteht, die der Bevölkerungsentwicklung Rechnung trägt, sowie 70 Mikroappartements gebaut werden als kostengünstiges Angebot an Auszubildende oder Menschen, die wegen des Arbeitsplatzes eine Unterkunft brauchen. Parallel dazu bestehen Voraussetzungen, das Quartier mittelfristig an das Abwärmenetz der Stadtwerke beim Heizen anzuschließen.

Was davon wann und mit welchen Mitteln umgesetzt werden kann, ist noch nicht entschieden, aber im Gespräch auf der politischen Ebene. Wenn sich das Quartier städtebauliche sinnvoll entwickeln soll, wird es nicht nur wie bei den beiden begonnenen Konzepthäusern des Architekturbüros Külby auf die Wohnbau alleine ankommen.

Das könnte Sie auch interessieren

Als städtische Tochter finanziert die GmbH beide Vorhaben mit dem Ziel „so preisgünstig wie möglich“, betont Schwamm. Damit erfüllt das Unternehmen seine grundsätzlichen Aufgaben. 47 Wohnungen werden mit Fördermitteln des Landes gebaut, der zweite Hochbau wird frei finanziert. Dabei seien in beiden Häusern Mieten unter marktüblichen Preisen das Ziel.

Das könnte Sie auch interessieren

Schwamm möchte für eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern eine Kaltmiete von 500 Euro möglich machen. Die vorläufige Mietkalkulation ist auf 8 Euro pro Quadratmeter (geförderte Wohnungen) ausgerichtet. Auch beim frei finanzierten Gebäude möchte Schwamm ähnliche Konditionen erreichen. Gebaut werden außer Drei-Zimmer-Wohnungen, Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen (bis 96 Quadratmeter). Ein-Zimmer-Wohnungen sind für die weitere Zukunft in Mini-Appartment-Gebäuden vorgesehen. Auch die größten Wohnungen in den beiden Hochbauten sollen nicht mehr als 720 Euro Kaltmiete kosten. Da ein besonders hoher Energiestandard geschaffen werde, so Schwamm, sollen die Nebenkosten mit 2 Euro pro Quadratmeter sehr gering ausfallen, sodass ein Mieter im Monat mit maximal 900 Euro rechnen muss.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Neubauprojekt hat viel Interesse geweckt. Obwohl Schwamm den Druck auf den Markt als gleichbleibend hoch schildert, sammelt die Wohnbau erst Bewerbungen, ohne Mietzusagen. „Der Run wird sicher ganz groß“, erwartet der Geschäftsführer. Die meisten Interessenten kommen aus der Region und nur „vereinzelt von außerhalb“.

Ende 2021 sollen alle 94 Wohnungen bewohnt werden. Damit wird aus Schwamms Sicht noch keine Entlastung des Marktes eintreten. Deshalb hat der Aufsichtsrat der Wohnbau im Dezember Zustimmung signalisiert für ein drittes dreigeschossiges Gebäude mit Investitionskosten bis sechs Millionen Euro, das sich in den Bebauungsplan einpasst mit bis zu 20 Wohnungen.

Wie sich die Römerstraße als Wohnquartier entwickelt, wird mit davon abhängen, ob das Gebiet in ein städtebauliches Förderprogramm kommen kann. Die Aussichten dafür hält Schwamm nach ersten behördlichen Erkundigungen für aussichtsreich, da preisgünstiger Wohnraum und ein neues Quartier mit Kindergarten geschaffen werden, das umweltfreundliche Maßstäbe setze, wenn mittelfristig ein Anschluss ans Wärmenetz der Stadt erfolgen würde.

Das könnte Sie auch interessieren

Eine Weichenstellung für den Antrag durch den Gemeinderat steht aus. Bei einem Förderprogramm wird auch die Kommune gefordert, da das Land 60 Prozent übernimmt. Die Wohnbau wäre Partner. Um Spannungen mit Mietern bei der Baustelle vorzubeugen, habe die Wohnbau Mietminderung angeboten, was gut aufgenommen werde.