Die Mitarbeiter nutzen die Gelegenheit, um zu informieren und die Einrichtung mit all ihren Facetten zu zeigen. Dieses Jahr zum 140. Geburtstag des St. Josefshauses wurde das Wirken der Nonnen und ihren bis heute währenden Einfluss in den Mittelpunkt gestellt.
Samstag um Punkt 14 Uhr ergriff Bewohner und Heimbeirat Günter Hirsch das Mikrofon und hielt die kürzeste Eröffnungsrede, die es je gab: „Das Sommerfest ist eröffnet, viel Spaß!“ Die Vorstandsvorsitzenden Birgit Ackermann und Christoph Dürdoth geleiteten danach die Festgäste in das Verwaltungsgebäude, um dort den neu geschaffenen Konferenzraum feierlich zu eröffnen.
Hier sind an einer großen Tafel Fotos der Nonnen und Rektoren aufgelistet, die in den vergangenen 140 Jahren gewirkt haben. Beginnend bei den Gründern Karl Rolfus und Theresia Scherer, erhielten die Gäste einen Abriss aus der Geschichte der Einrichtung, auch schwere Zeiten wie der Zweite Weltkrieg wurden nicht übergangen. „Hier haben bis zu 80 Nonnen gearbeitet. Jetzt sind es noch vier. Der Konvent wird sich nicht halten können, vielleicht ist dieses Jubiläum das letzte, an dem auch Schwestern teilhaben können“, informierte Birgit Ackermann.
Eine Ausstellung mit alten Fotos rund um den Dienst der Barmherzigen Schwestern von Heiligen Kreuz auf den Fluren des Verwaltungsgebäudes illustriert aufschlussreich deren Arbeit. Diese sehenswerten Bilder sind noch bis zum 11. Oktober für alle Besucher geöffnet. Zum Sommerfest wurde ein Jubiläumsfilm gezeigt, in dem Bewohner, Rentner und die Schwestern selbst von ihren Erlebnissen erzählen. Christoph Dürdoth führte eine Gruppe durch die Ausstellung, Birgit Ackermann führte eine zweite Gruppe über das Gelände.
Die Kunstküche ist stolzer Besitzer eines Lastenfahrrades mit E-Motor, um Materialien ganz ohne CO2-Ausstoß zu befördern. Atelierpädagogin Christina Kuhn schloss das Gerät auf, und der frühere Direktor Bernhard Späth und Karl-Heinz Huber, Leiter der Altenpflege, probierten das Fahren unter vielen Kommentaren und Gelächter leicht wackelig aus. Nach einer Runde um die Linde war diese Gruppe sehr beeindruckt. Die Kunstküche, Kunstwerkstatt für Kinder und Erwachsene, bot Action-Painting auf Papier und Filz-Werkstatt an.
Am Kreativstand vor der Kirche wurden Schneekugeln gebastelt. Neben den Kreativangeboten gab es eine Fülle Unterhaltungsmöglichkeiten. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stand das Karussell, in dem auch Rollstühle mitfahren können. Dieses Jahr lief der Rasensprenger im Park den ganzen Tag, um bei der Hitze etwas Abkühlung zu verschaffen. Kinder und Jugendliche tummelten sich im Wasserstrahl. Auch Planschbecken mit Wasser zum Füßekühlen waren beliebt.
Soziale Hilfestellungen
Einblicke in die inklusive Familienhilfe im Haus Elisabeth ermöglicht Eltern eine niederschwellige Informationsmöglichkeit über familienunterstützende Dienste des St. Josefshauses. Eltern behinderter Kinder besichtigten die Räumlichkeiten und erhielten Informationen über das Ferienprogramm, eine wichtige Entlastung in der Sommerzeit. Führungen durch die Werkstatt und Informationsmöglichkeiten über den Psychologischen Dienst machen die Arbeit der Caritas-Einrichtung transparent. Schüler der Theresia-Scherer-Schule setzten ihre Gäste in geliehene Rollstühle und schoben sie durch eine „Rollstuhlgeisterbahn“. Dadurch wollten sie Sinne der Festgäste trainieren und zeigten gleichzeitig, wie anders man sich in einem Rollstuhl fühlt.
Großes Bühnenprogramm
Auf der Bühne tobte die musikalische Unterhaltung von Anfang bis zum Schluss mit mehreren Bands oder Kapellen. Davor immer Bewohner, die die Musik genossen und sich nach Herzenslust dazu bewegten. Gesucht waren ansonsten die Plätze im Schatten, unter den Bäumen, in den Zelten oder im Versorgungsgebäude. Das Rote Kreuz war mit mehreren Ersthelfern im Einsatz, verzeichnete aber trotz Hitze nicht mehr Vorkommnisse als in früheren Jahren. Auch die Verkaufsstände waren mit ihren Umsätzen zufrieden, die Pferde der Markhof Ranch wurden nach zwei Stunden Arbeit wieder in den schattigen Stall gestellt. Das beliebte Bähnle jedoch garantierte die Mobilität über das Gelände während des gesamten Festes. Am Sonntag ging das Fest weiter, beginnend mit einem Festgottesdienst in der Kirche.