Rheinfelden/Grenzach-Wyhlen Nun verlässt Andreas Brüstle, Pfarrer der Seelsorgeeinheit Rheinfelden, den Hochrhein endgültig: Im Rahmen der Kirchenentwicklung 2030 im Bistum Freiburg wechselt er nach Emmendingen. In Grenzach-Wyhlen und in Rheinfelden fanden bereits Abschiedsgottesdienste statt. Fünf turbulente Jahre war Pfarrer Brüstle hier tätig. Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen waren eigenständige Pfarreien, bis er die Leitung übernahm. Im Rückblick freut er sich vor allem über das Engagement vieler, auch junger Gemeindemitglieder. In einigen Gruppierungen in Grenzach-Wyhlen sei das Durchschnittsalter deutlich niedriger als andernorts.

Ebenso habe er sich über die vielen Ideen für neue Formen des Gottesdienstes gefreut. So gab es in Rheinfelden etwa intensive Glaubenskurse zu bestimmten Themen. Bei den Gottesdiensten sei ihm stets wichtig, sie freudig und lebendig zu halten, so Brüstle. Aus Wyhlen bleibe ihm die Neugestaltung von Martins- und Nikolaustag in bester Erinnerung, in Grenzach habe ihn die starke Verknüpfung von Glaube, Gesellschaft und Musik beeindruckt. Bei Rheinfelden denke er natürlich besonders an die Ausstellung zum Turiner Grabtuch. Er nehme Erinnerungen an besondere Formen des gelebten Glaubens mit, wie etwa das Weihnachtsfest am Mammutbaum in Eichsel. In Warmbach sei es gelungen, neue Formen von Sozialarbeit in der Kirche zu etablieren. Er verlasse Rheinfelden mit der Gewissheit, dass in den zuvor unabhängigen katholischen Gemeinden nunmehr ein „großes Wir“ entstanden sei.

Bedrückend fand er, wie viele Einwohner allein hinter verschlossenen Türen leben. Es seien auch künftig Initiativen im sozial-karitativen Bereich nötig, um Einsamkeit zu verringern. Im Rückblick betrachtet hätte es mehr Pfarrversammlungen geben sollen, meinte Brüstle. Diese Art des Gedankenaustauschs habe ihm viele ­Anregungen geliefert. Besonders werde ihm die intensive Pflege der Kirchenmusik am Hochrhein in Erinnerung bleiben.