Rheinfelden Der im Südwesten von Minseln gelegene Bleichweiher, auch Schlossweiher genannt, ist ein Biotop für heimische Tierarten. Um es zu erhalten, bedarf es ständiger Pflege. Seit zwei Jahren konzentrierten sich die Arbeiten auf die Entnahme einer invasiven Fischart.

In der Sitzung des Minsler Ortschaftsrats am Dienstag berichtete Michael Strittmatter, ehrenamtlicher Fischereiaufseher im Landkreis Lörrach, über die Ergebnisse. Bereits 2021 waren im Weiher Goldorfen entdeckt und gemeldet worden. „Die gehören nicht ins Biotop“, empörte sich Ortsvorsteherin Eveline Klein. Diese Fische richten großen Schaden an, da sie durch ihr Fressverhalten den Fortbestand heimischer Tierarten wie Frösche, Kröten und Molche gefährden.

Mit Genehmigung des Landratsamts in Lörrach sollte durch die Entnahme der Goldorfen die Funktion des Weihers als Biotop für heimische Tierarten wieder hergestellt werden. Nach einer Entschlammung und der teilweisen Beseitigung des Schilfbewuchses gelang es bei der im Winter 2023/24 vorgenommenen Befischung nicht, alle Goldorfen zu entfernen.

Deshalb war es für Michael Strittmatter und dessen Helfer vom Fischerverein Karsau Ehrensache, die Bereinigung in den Wintermonaten dieses Jahres fortzusetzen. Dabei wurde zunächst der Wasserstand so tief wie möglich abgesenkt. Nach zwei Abfischungen mit Zugnetzen und Bergungen mit Keschern im tiefen Schlamm wurde das Wasser langsam wieder aufgestaut. Das alles geschah, ohne dabei die Frösche beim Laichen zu stören.

Laut Strittmatter war es ein mühsames Unterfangen. 23 Stunden waren er und sein Team im Einsatz. Mit Erfolg, denn das Ergebnis kann sich sehen lassen: 310 ein- bis zehnjährige Goldorfen wurden entnommen, fünfeinhalbmal mehr als im Vorjahr. Damit konnten insgesamt 366 Goldorfen abgefischt und artgerecht entsorgt werden. „Ich bin zu hundert Prozent überzeugt, dass wir den Weiher leergefischt haben“, konstatierte Strittmatter.

Bleibt die Frage, wie die Goldorfen überhaupt in den Weiher gelangten. Gekauft werden die beliebten Zierfische meist für den heimischen Gartenteich. Dabei wird allerdings nicht immer bedacht, dass die Tiere eine Größe von 60 Zentimeter erreichen können. Das mag einige Besitzer im Nachhinein dazu verleiten, die Fische in öffentlichen Gewässern auszusetzen. „Das geht einfach nicht, das macht so viel kaputt“, lautete ein Kommentar.

Noch lange diskutierte das Gremium, wie das Biotop bei Minseln nachhaltig geschützt werden kann. Ein Vorschlag lautete, am Bleichweiher eine Hinweistafel mit Informationen zum Naturschutz aufzustellen. Der Ortschaftsrat einigte sich darauf, das Thema Bleichweiher noch einmal auf die Tagesordnung zu bringen.