Dora Schöls

Autofahrern in Degerfelden wird es aufgefallen sein: Das Vogelhaus in Blitzer-Optik, das Uwe Asal vergangene Woche abbauen musste, steht seit Samstag wieder. Nur sind „Blitz“ und „Kamera“ mit Smileys überklebt. Asal sagt, er könne nicht verstehen, wieso das Ordnungsamt nicht will, dass sein Vogelhaus aussieht wie ein Blitzer.

Nachdem er es wieder aufgestellt hatte, habe sich das Ordnungsamt erneut bei ihm gemeldet, so Asal: Das Haus müsse weg. Es stehe fünf Zentimeter zu nah am Gehweg. Laut Asal habe das Amt ihm mit einer Strafanzeige gedroht. „Aber ich lasse mich nicht einschüchtern“, sagt Asal. „So ein Theater wegen eines Vogelhauses!“ Er habe von Bewohnern viel Zuspruch erfahren. Und das Häuschen werde tatsächlich von Vögeln genutzt.

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Ordnungsamtsleiter Dominic Rago bestätigt, dass das Amt rechtliche Schritte prüft: Es gehe um Amtsanmaßung, so Dominik Rago. „Die Geschwindigkeitskontrolle ist Sache der Behörde.“ Dem Amt sei bewusst, dass „die Verkehrsmoral schlechter wird“. Daher werde auch in den Ortsteilen regelmäßig die Geschwindigkeit gemessen, etwa am Dienstagabend in Degerfelden.

„Diese Form der Selbstjustiz ist unnötig“

Im nächsten Jahr solle eine mobile stationäre Anlage angeschafft werden. Obwohl das Amt aufgrund von Corona derzeit sehr ausgelastet sei, kontrolliere es den Verkehr. Das Amt sei auch dankbar über Hinweise zu gefährlichen Stellen. Die Kontrolle sollten die Bürger aber dem Amt überlassen – und keine Blitzerattrappen aufstellen: „Diese Form der Selbstjustiz ist unnötig“, so Rago.

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