Rheinfelden/Schweiz Nachdem vergangene Woche auf einem Grillplatz im Schweizer Rheinfelden ein unterkühlter Königspython entdeckt wurde, der kurz darauf starb, hat nun die Tierschutzorganisation Peta eine Belohnung in Höhe von 500xSchweizer Franken ausgesetzt. Die Tierschützer hoffen, so Hinweise zur Ermittlung des Tierhalters zu bekommen, der die Würgeschlange mutmaßlich ausgesetzt.
„Aufgrund der Grenznähe und weil Pythons schwimmen können, wäre es möglich, dass das Tier auch aus Deutschland stammen könnte“, heißt es in der Mitteilung, die vom Schweizer Ableger der Organisation versandt wurde. „Um den Fall aufzuklären, setzt Peta nun eine Belohnung in Höhe von 500¦Schweizer Franken für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen.“ Peta möchte damit nach eigener Auskunft gegen den Handel mit und die Haltung von exotischen Tieren vorgehen.
„Der Handel mit teils gefährlichen Wildtieren floriert. Oft sind die Käufer nach kurzer Zeit überfordert und setzen die Tiere häufig aus“, so die Mitteilung. „Immer wieder werden exotische Schlangen in der Natur gefunden, wo sie nicht hingehören und bei diesen Temperaturen um ihr Leben kämpfen müssen. Mit der Belohnung möchten wir dazu beitragen, den ehemaligen Halter des Tieres zu finden“, wird Björn Thun, Fachreferent bei Peta, zitiert. „Obwohl die anspruchsvollen Tiere in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können, sind etliche von ihnen im Internet frei verkäuflich. Zum Schutz von Mensch und Tier setzen wir uns für ein generelles Haltungs- und Verkaufsverbot von Wildtieren ein.“
Die Tierrechtsorganisation kritisiert, „dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist“. In der Folge „brechen jedes Jahr Hunderte wilde Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt“. Tierheime und Tierauffangstationen seien häufig überfüllt mit Wildtieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, sei zu dem Ergebnis gekommen, dass 51¦Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten. Eine weitere Studie des deutschen Bundesumweltministeriums bestätige zudem, „dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und dass besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend entsprechend gehandelt werden muss“.
Hinweise: Wer etwas beobachtet oder mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0041/71/588 03 84 oder per E-Mail an info@peta-schweiz.ch zu melden – auch anonym.