Rheinfelden Ein knappes Jahr nach ihrer Einstellung wurde die Pfarrerin Antonia Klumbies, geboren 1996 in Freiburg, feierlich entlassen. Dekanin Bärbel Schäfer verabschiedete sie in der evangelischen Christuskirche aus dem, wie sie es nannte, „Dienst als Pfarrerin im Probestand“. Dazu gab es einen gut besuchten Abendlob-Gottesdienst der Kantorei Rheinfelden unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Rainer Marbach, zusammen mit dem Young-Voices-Vocalensemble samt einem „Überraschungslied für Antonia“.
Der Grund dafür, dass Pfarrerin Klumbies Rheinfelden verlässt, ist ihre Berufung als theologische Mitarbeiterin der evangelischen Landesbischöfin Heike Springhart in Karlsruhe. Im Gespräch mit der Zeitung erläutert Klumbies ihre neue Aufgabe als „theologische Tiefenbohrung als Zuarbeiterin für die Landesbischöfin“.
Motiviert durch ihre Liebe zu alten Sprachen – Latein, Griechisch und Hebräisch – begann Klumbies ihr Studium der evangelischen Theologie schon mit 18 Jahren. Ihr Weg zur Ordination als Pfarrerin der evangelischen Landeskirche in Baden im Jahr 2024 führte sie über Stationen in Tübingen, Heidelberg, Princeton (USA) und Jerusalem (Israel). Die Dekanin Bärbel Schäfer war kürzlich selbst durch Landesbischöfin Heike Springhart verabschiedet worden, sie ist aber noch bis Ende August im Amt.
In ihrer Ansprache zur Verabschiedung von Pfarrerin Antonia Klumbies knüpfte sie an zwei biblische Texte an, die sich Klumbies selbst zu diesem Anlass ausgesucht hatte: Psalm 139 (Altes Testament) und die Geschichte vom Kämmerer, der sich durch Philippus taufen lässt (Apostelgeschichte 8, 26-40 im Neuen Testament).
Schäfer stellte sich dabei den frisch getauften Kämmerer als einen vor, der mit Worten des Psalmes 139 seinen Weg geht: „Du kennst mich, Gott! Von allen Seiten umgibst du mich; so ist es!“ Beide Texte ließen sich so verbinden, sagte Schäfer, und regten an, „selber zu kombinieren.“ Schäfer sprach Klumbies direkt an: „Biblische Texte für andere Menschen aufzuschließen, ist ein Aspekt im Beruf der Pfarrerin, der Ihnen sehr wichtig ist.“
Und Bärbel Schäfer stimmte ihr zu: „Die biblische Botschaft in die heutige Welt, in die Lebensrealität der Menschen vor Ort hineinzutragen“ – das sei „Kern“ der Aufgaben einer Pfarrerin. Von hier aus verästelten sich alle weiteren Aufgaben in Schule, Seelsorge und anderen Bereichen.
Schäfer sagte weiter zu Klumbies: „Da spüren Sie sich, da sehen Sie eine Berufung. So haben Sie hier gewirkt.“ Dann vollzog sie die „Entpflichtung“ ihrer jungen Kollegin aus ihren kirchlichen Aufgaben in Rheinfelden.
Und dabei wechselte Bärbel Schäfer zum vertraulichen Du: „Antonia Klumbies, mit Ablauf des Monats August endet dein Dienst als Pfarrerin im Probedienst hier in der Kirchengemeinde Rheinfelden.“ Sie entließ sie mit einem Segen: „Gottes Friede sei mit dir.“