Danielle Hirschberger

„Kochen und Essen verbindet die ganze Welt“, sagt die Leiterin des Familienzentrums, Birgitt Kiefer. Kochen und Essen mache Spaß, es sei Nahrung für den Körper und die Seele. Es schaffe Begegnung und die Möglichkeit, Kontakte zu schließen.

In die Praxis umgesetzt wird dies im jüngsten Projekt des Familienzentrums Rheinfelden in Kooperation mit dem Freundeskreis Asyl, mit dem in den vergangenen Wochen im Probelauf experimentiert wurde. Das Projekt ist die Internationale Familienküche. Jetzt ist Sommerpause bis zum Herbst, dann wird die Familienküche einmal pro Woche öffentlich angeboten. Die geplante Garküche ist bei der Metamorphose in der Hebelstraße angesiedelt. Der Name Metamorphose für Umgestaltung und Wandlung ist Omen. Finanziert wird das Projekt für drei Jahre von der Baden-Württemberg-Stiftung, die Besucher zum Mittagessen werden um eine Spende gebeten.

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Fritz Grässlin, Vorstandssprecher des Familienzentrums, und Rüdiger Lorenz vom Freundeskreis Asyl äußerten sich begeistert über die „kraftvolle Umsetzung von Ideen“. Esther Reimann hat die Leitung des Projekts übernommen. Sie berichtete über den Start der Familienküche vor wenigen Wochen. Eine kleine Gruppe Frauen bereitete jeden Mittwoch für 12.30 Uhr ein Essen vor. Die Gäste kamen bisher in den Genuss von syrischen, irakischen und italienischen Speisen. Bedingt durch Corona und Abstandsvorschriften konnten nur angemeldete Personen an dem Mittagstisch teilnehmen. „Es soll aber auch mal Deutsch gekocht werden, und Kontakt soll nicht nur über die Mahlzeiten entstehen, sondern auch durch Bastel- und Nähangebote und andere Workshops“, informierte Reimann.

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Die Internationale Familienküche ist als unkonventionelles, niederschwelliges Angebot gedacht, um allen Bevölkerungsschichten Möglichkeiten zu geben, miteinander in Kontakt zu kommen. Zementierte Regeln sind nicht geplant, das Projekt soll sich dynamisch entwickeln, es soll eine Plattform für ein liebens- und lebenswertes Zusammenleben in einer bunten Gesellschaft werden. Bis jetzt wurde mittwochs für 30 Personen gekocht, ab Herbst sollen es mehr Portionen werden. Es ist viel Motivation da, aber es sind auch noch viele Fragen offen. Im Probelauf wurde draußen gegessen, unter dem schönen Baum im Hof. Wie wird es mit den Räumlichkeiten innen?

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Begeisterte Frauen schnippeln, kochen, waschen ab, sind von 8.30 Uhr bis 15 Uhr tätig. Fritz Grässlin meinte, er würde auch gerne Männer kennenlernen. Es sei schwerer, mit den Männern in Kontakt zu kommen, um auch deren Probleme gemeinsam lösen zu können.

Zuletzt wurden nordafrikanische Speisen angeboten: Hühnchen mit Datteln, Rosinen und typischen Gewürzen, die die Köchinnen von zu Hause mitgebracht hatten. Die Gäste aßen mit großem Genuss die exotischen Gerichte. In der Sommerpause wird ein eigener Internetauftritt eingerichtet, mit dem sich die Internationale Familienküche im Herbst der Öffentlichkeit präsentieren wird.