Rheinfelden Einmal die Traumnote 1,0, 17 Mal die Eins vor dem Komma und 28¦Mal die Zwei vor dem Komma. 56¦Abiturienten des Georg-Büchner-Gymnasiums Rheinfelden wurden am Mittwochabend im Bürgersaal des Rathauses in Rheinfelden mit mehr als 500¦Gästen verabschiedet.

Romy Matilda Loidl ist Jahrgangsbeste mit einem herausragenden Schnitt von 1,0. Sie hat zudem den Fremdsprachenpreis Englisch, den Preis der deutschen Chemikervereinigung und die Auszeichnung des Elternbeirats (zusammen mit Deborah Bajrami und Stella Maria Waid), erhalten. Außerdem bekam sie von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt den Politik-Preis der Stadt Rheinfelden überreicht.

Eberhardt überbrachte allen Abiturienten Glückwünsche und sagte: „Ich kann nachvollziehen, was Sie in den vergangenen Jahren geleistet haben.“ Das Abitur, so der Oberbürgermeister, sei wie der Führerschein fürs Leben. Man bekomme es irgendwann, obwohl man noch nicht alles perfekt beherrsche. „Sie wissen jetzt, wie man Gas gibt, wann man vielleicht bremsen sollte und dass man die Kurven nicht zu scharf angehen sollte.“ Er forderte die Abiturienten auf, für eine Wertegemeinschaft einzutreten, wie sie ihre Schule, ganz im Sinne des Namensgebers, vertreten habe. „Setzen Sie sich ein für Verständigung, Freiheit und Partizipation“, sagte Klaus Eberhardt weiter. Und zum Schluss gab er noch einen Tipp aus kommunalpolitischer Praxis: „Machen Sie es wie ein Bürgermeister. Lächeln Sie viel, hören Sie gut zu und wenn jemand fragt, was Sie eigentlich genau tun, antworten Sie mit Überzeugung: Das, was nötig ist.“

Direktor Volker Habermaier appellierte an die jungen Erwachsenen: „Nutzt Eure Chancen. Macht etwas aus Eurem Abitur und aus Eurem Leben.“ Und er äußerte den Wunsch: „Bitte bedenkt bei allem, was ihr tut, dass es außer dem persönlichen Lustgewinn oder dem Gewinn auf dem Konto noch den Gewinn für die Gesellschaft gibt.“ Die Leute seien nicht willens, die Welt auch aus der Perspektive eines anderen zu sehen. Gesellschaftliche Debatten würden nicht mehr fair geführt. Man interessiere sich nicht dafür, was andere denken und fühlen. Man kenne nur sich selbst. „Das macht mir Sorgen“, sagte Habermaier und zitierte Georg Büchners Gedanken über den Staat: „Der Staat also sind alle; die Ordner im Staate sind die Gesetze, durch welche das Wohl aller gesichert wird.“ Er wisse wohl, dass dies heute nicht alle gern hören würden, sagte Volker Habermaier. „Die da oben, wird da gesagt, tun eh, was sie wollen. Viele schwätzen gern mit und drücken sich dann, wenn es etwas gemeinsam zu tun gibt. Ich sage deshalb ganz bewusst: Wir alle sind unser Staat, Ihr seid unser Staat. Bitte redet mit und übernehmt dann aber auch Verantwortung. Wir, Eure Lehrkräfte und ich persönlich als Euer Schulleiter, wünschen Euch eine erfüllte, menschenwürdige, glückliche Zeit.“

Neben Romy Matilda Loidl erhielten weitere Abiturienten Fachpreise für besonders gute Leistungen: Stella Maria Waid (Scheffelpreis Deutsch), Andrei Tudor Oprisor (Preis der Mathematiker-Vereinigung und Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft), Sarah Quaas (Biologiepreis der Schule) und Benjamin Herrmann (Schulpreis Geographie Alexander-von-Humboldt-Preis). Für ihr soziales Engagement bekamen Michelle Koschella, Cedrik Gebhardt und Tara Ewinger den Sozialpreis des Freundeskreises Georg-Büchner-Gymnasium Rheinfelden.