Das Landratsamt Lörrach wird innerhalb der nächsten zwei Wochen die Sporthalle der Gewerbeschule in Rheinfelden für eine mögliche Nutzung als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete vorbereiten. Laut Landratsamt würden die Versorgung und Betreuung durch Personal des Landkreises übernommen und ein Sicherheitsdienst eingesetzt.
In der Halle werden laut Landratsamt vorerst 40 Plätze eingerichtet. Die Kapazitäten der Halle erlauben bis zu 80 Plätze. „Die Vorbereitungen laufen momentan. Wann genau und ob die Halle überhaupt belegt wird, wissen wir noch nicht“, sagt eine Sprecherin der Behörde auf Nachfrage. Das hänge von der Zahl der Ankünfte ab. Die Halle der Gewerbeschule gehört dem Landkreis. Sie war bereits im Winter als Flüchtlingsunterkunft reserviert worden. Belegt wurde sie nicht.
Aufgrund der Grenzlage kämen im Landkreis Lörrach mehr unbegleitete Minderjährige an als in anderen Landkreisen, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Allein im August rechnet die Behörde mit 300 Zugängen – eine Verdreifachung im Vergleich zum Juni. Die Kapazitäten im Landkreis seien stark ausgelastet. Die Bundespolizei überstelle alle aufgegriffenen Personen dem Fachbereich Jugend und Familie am selben Tag – es bleibe keine Vorlaufzeit. Deshalb brauche es Reserve-Unterkunftsoptionen.
Unbegleitete Minderjährige kommen laut Landratsamt nicht in den Gemeinschaftsunterkünften, sondern in Inobhutnahmestellen mit altersentsprechender Sozialbetreuung unter. Bis zur Überstellung der jungen Menschen in die ihnen zugewiesenen Städte und Landkreise müsse sich der Landkreis Lörrach um die ersten Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen, die medizinische Versorgung, die Altersfeststellung, die Klärung der Familiensituation, die Schulbildung und die Meldung an die Verteilstelle kümmern.
Die Ankündigung des Landratsamts hat Auswirkungen auf den Rheinfelder Vereinssport. Die Herzsportgruppe des SV Nollingen trainiert donnerstagabends in der Halle. Ab 14. September wird sie in die Sporthalle der Hans-Thoma-Schule in Warmbach ausweichen müssen, kündigt der Vorsitzende des Stadtsportausschusses, Dieter Wild, an. Dort wird die Herzsportgruppe jeden Donnerstag von 18 bis 19.45 Uhr trainieren. Während des Trainings ist ein Arzt anwesend, deshalb könne die Gruppe nicht auf einen anderen Termin ausweichen, erklärt Wild.
Das Training des FSV Rheinfelden, der die Warmbacher Halle normalerweise zu dieser Zeit nutzt, müsse deshalb nach vorn verlegt werden. Eine Nutzung von 17 bis maximal 18 Uhr sei denkbar, so Wild. Die Trainingseinheit der Warmbacher Aerobic-Gruppe von 19 bis 20 Uhr müsse entfallen. Eine Verlegung um eine Stunde auf 20 Uhr sei jedoch zumindest alle 14 Tage machbar.