Vor einigen Jahren haben sich ein paar Rickenbacher Frauen und Männer zu einer losen Fasnachtsgruppe zusammengeschlossen. Seither bereichern sie die Fasnachtsumzüge zwischen Hotzenwald, Hochrhein und Wehratal mit originellen Ausstattungen. Nun haben sie hochoffiziell am 2. Februar um 11.11 Uhr und 11 Sekunden in Tigers Partygarage freiwillig und nach eigenen Angaben ohne Alkoholeinfluss einen Verein gegründet: Narrehuufe 20-20 Rickenbach.

Dessen 20 Mitglieder, neun Frauen und elf Männer, sind gerade mit dem Bau eines Piratenschiffs inklusive Segel, Masten, Ratten, Rumfässern und Palmen beschäftigt. Es wird zum ersten Mal am großen Umzug s‘Tal ab kommenden Sonntag, 23. Februar, in Wehr und tags darauf am Fasnachtsmändig-Umzug in Bad Säckingen zu sehen sein.

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An beiden Orten gehören die Rickenbacher Narren zum Inventar. So marschierten sie schon als Marsmännle, Indianer, Elvis Presley, Hippies, Paketmännle oder als ganzer Zirkus mit – stets auffällig gekleidet und mit exklusiven Begleitern wie Elefant, Cadillac oder einem rauchenden Bison sowie einer mobilen Feuerstelle im Anhang.

Selbst gebautes Piratenschiff

„Wir machen jedes Jahr etwas Neues“, berichtet Christian Kaeser, Vorsitzender des Musikvereins Rickenbach, während in einer Halle von Holzbau Matt fleißig gehämmert, geklebt, geschweißt, gepinselt und gesägt wird. Firmenchef Hubertus Matt stellt die Halle kostenlos zur Verfügung. Er ist selbst Mitglied des Narrehuufe 20-20, dabei unter anderem als Vorsitzender für Zimmererarbeiten tätig.

Der Verein besteht aus elf männlichen Vorsitzenden und neun weiblichen Beisitzern, allesamt gleichberechtigt, allesamt mit ungeahnt närrischem Potenzial. „Jeder und jede von uns hat ein Fachgebiet“, erklärt Christian Kaeser. Eine ernst gemeinte Satzung hat der Narrehuufe auch schon, die amtliche Anmeldung als Verein soll noch erfolgen. Die Vereinsgründung sei „von dem Willen beseelt, die Hotzenwälder Fasnacht zu feiern und zu bewahren und dem Frohsinn und der Heiterkeit in Rickenbach zu dienen“ erfolgt, heißt es in der Satzung. Anders ausgedrückt: „Wir machen das aus Spaß an der Freude“, so Kaeser.

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Bereits in den 1980er Jahren nahmen die Turnerfrauen vom SV Rickenbach und einige „ältere Herrschaften“ vom FC Bergalingen an der Fasnacht rund um den Hotzenwald teil. Daraus hat sich in den letzten Jahren eine Gruppe mit aus ihrer Sicht „speziellen Fähigkeiten und Begabungen“ entwickelt. Ach ja: Der Rum, der an den Umzügen vom Piratenschiff aus gereicht wird, ist wahrscheinlich echt.