Der Rickenbacher Ortsteil Bergalingen wird doch nicht so schnell in den Genuss des schnellen Internets kommen. Die Bemerkung von Dominik Vogt in der Gemeinderatssitzung am Dienstag unter Tagesordnungspunkt „Fragen der Einwohner“, Bergalingen würde „keinerlei Berücksichtigung“ in der Planung finden, beantwortete Bürgermeister Dietmar Zäpernick so: „Bergalingen ist voll in der Planung, aber wir haben noch keine Fördermittelzusage.“ Aber, so Zäpernick zuversichtlich: „Wir werden die Förderung bekommen.“
Der Hintergrund: Teile von Bergalingen sollten ursprünglich von der Deutschen Telekom ausgebaut werden. Dies habe das Unternehmen in seiner Antwort zur Markterkundung angegeben, teilte gestern Joachim Baumeister von Tillig Geomatics, zuständig für die Ausschreibungen der entsprechenden Ausbauarbeiten, auf Anfrage dieser Zeitung mit.
Als die Telekom im Herbst 2020 in Bergalingen mit dem FTTC-Ausbau („Glasfaser bis zur Bordsteinkante“) beginnen wollte, wurde dieser von der BNA (Bundesnetzagentur) nicht genehmigt, da ein örtlicher Mitbewerber die beiden Kabelverzweiger für sich reserviert hat.
Inzwischen hat dieser örtliche Funknetzanbieter selbst Abstand von einem Ausbau der Kabelverzweiger in Bergalingen genommen. Was Folgen für den Breitbandausbau in dem Ortsteil haben wird. Joachim Baumeister: „Bergalingen wird momentan nicht ausgebaut, es wird lediglich das Gemeinde-Backbone verlegt.“ Und: „Wir fahren durch Bergalingen durch, machen aber vorerst keine Hausanschlüsse“, so Baumeister.
Dies bestätigte gestern auch der Rickenbacher Hauptamtsleiter Markus Wagner. Die Deutsche Telekom habe zuerst mitgeteilt, selbst Bergalingen auszubauen, habe dann aber aus den genannten Gründen nicht ausbauen dürfen. Weshalb die Anträge auf Förderung nachträglich gestellt werden mussten. „Wir haben Zuschüsse für den Bau der Ortsnetze der Gemeinde Rickenbach beantragt, Bergalingen konnten wir aber nicht reinnehmen“, erklärte Markus Wagner.
Somit wird Bergalingen nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im ersten Bauabschnitt 2021 ausgebaut werden. „Im Moment sind wir seitens der Gemeinde im Gespräch mit den Fördergebern von Bund und Land, um Bergalingen in das begonnene FTTH-Breitbandprojekt aufzunehmen“, erklärte gestern Markus Wagner.