Die Corona-Krise hat auch den Rickenbacher Haushalt gebeutelt. Stand November 2020, summieren sich die Mindereinnahmen im laufenden Jahr auf insgesamt rund 290.000 Euro, davon 233.000 Euro beim Gemeindeanteil der Einkommens- und Umsatzsteuer. Das geht aus dem Bericht von Rechnungsamtsleiterin Hildegard Bayer im Zug der Haushaltsberatung des Gemeinderates am Dienstag hervor. Bei den Kindergartengebühren kommen 31.000 Euro weniger zusammen. Immerhin: Durch die Soforthilfe des Landes Baden-Württemberg, ausgezahlt in drei Tranchen, und die Gewerbesteuerkompensationszahlung ergeben sich Mehreinnahmen von 360.000 Euro. Für Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung sowie im EDV-Bereich (Homeoffice, Videokonferenzmöglichkeit) gab die Gemeinde 17.500 Euro aus.

Mehrjährige Großprojekte

Klar ist jedoch jetzt schon: Die Gemeinde Rickenbach wird eine Kreditaufnahme von voraussichtlich circa 5,5 Millionen Euro tätigen. Neben den mehrjährigen Großprojekten „Breitbandausbau“ und „Erweiterung, Umbau und Sanierung der Grundschule“ – insgesamt rund 5,2 Millionen Euro – wurden Mittel in Höhe von 488.000 Euro für den ersten Abschnitt des Umbaus und Erweiterung des alten Schulhauses Altenschwand eingestellt. Die Baugenehmigung wurde beantragt, ebenso wurde ein Zuschussantrag im Förderprogramm „Entwicklung ländlicher Raum“ für das Vorhaben gestellt.

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Ob die Gemeinde Rickenbach im Programmjahr 2021 hierfür Mittel zugewiesen bekommt, wird sich voraussichtlich im März 2021 entscheiden, so Hildegard Bayer. Gesamtkosten des Projekts: rund eine Million Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde abzüglich der Eigenleistungen von Vereinen und Bürgern (232.000 Euro) beläuft sich auf 542.000 Euro, sofern der beantragte Zuschuss von 274.000 Euro bewilligt wird. Die Umsetzung der Maßnahme soll über drei Jahre hinweg erfolgen.

Grünes Licht gab der Gemeinderat auch der Position „Grunderwerb“ in Höhe von 180.000 Euro. Ein konkreter Grundstückskauf sei zwar nicht geplant, hieß es, die Gemeinde will aber handlungsfähig sein, sollte sich eine günstige Gelegenheit ergeben. Zur Diskussion standen Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 1,1 Millionen Euro. „Alles, was nicht zwingend notwendig ist, muss man schieben“, erklärte Rechnungsamtsleiterin Bayer. Dies traf auf einige Maßnahmen für die Kläranlage zu, außerdem für die Vereinshalle Hottingen. Dort soll lediglich der Brandschutz ertüchtigt werden. Die Mittelanmeldungen für die Feuerwehr wurden mit Wenn und Aber bewilligt: 20.000 Euro für den Umbau eines geschenkten Mannschaftstransporters für die Abteilung Willaringen, 25.000 Euro für Ersatz-Atemschutzgeräte, 3500 Euro für einen Dachkasten für das Löschfahrzeug der Abteilung Willaringen.