Der Aufbau des Breitbandnetzes in der Gemeinde Rickenbach kommt in die Gänge. In seiner jüngsten Sitzung am Dienstag hat der Gemeinderat die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt im kommunalen Netz für schnelles Internet vergeben. Dabei sollen auf einer Länge von zwölf Kilometern Rohre für 230 Hausanschlüsse verlegt werden.

Die Ausschreibung der Arbeiten im ersten Bauabschnitt erfolgte in zwei Losen. Für die Erd-, Leerrohrverlegungs- und Straßenbauarbeiten ab dem Gewerbegebiet Schaffeld in Rickenbach via Ortsnetz Willaringen bis zur Backbonetrasse des Landkreises Waldshut in Bergalingen (Los 1) hat die Firma Schmid aus Wallbach für 1,6 Millionen Euro den Zuschlag erhalten. Die Kostenberechnung lag bei 1,8 Millionen Euro. Für dieselben Arbeiten in den Ortsteilen Jungholz und Egg (Los 2) hat die Firma Gugelberger aus Hottingen für 1,9 Millionen Euro als wirtschaftlichster Bieter den Zuschlag erhalten. Die Kostenberechnung wurde dabei um ein halbes Prozent überschritten.
Das Ausbauprojekt
Wann die Arbeiten aufgenommen werden, ist witterungsabhängig. Vorgesehen ist das Frühjahr 2021. Aktuell ist die Firma Lienhard mit den Verlegungsarbeiten des Backbonenetzes – das ist der Hauptstrang, der die Gemeinden im Landkreis Waldshut miteinander verbindet – von Egg bis Rüttehof beschäftigt. Gebaut hat Lienhard die Trasse von Egg bis zum Fernsehturm bei Jungholz, in Bergalingen bis zum Hochbehälter sowie vom Sportplatz Bergalingen bis Hütten. „Mit dem Baufortschritt sind wir zufrieden“, sagte Joachim Baumeister von Tillig Geomatics im Gemeinderat.
Der zweite Bauabschnitt des kommunalen Netzes für Hütten, Rüttehof, Glashütten, Strick und Altenschwand wird nächstes Jahr ausgeschrieben, Baubeginn könnte 2022 sein. Der dritte Bauabschnitt Hottingen, Wieladingen und Schweikhof kommt voraussichtlich 2023 als Letztes dran. Die Gemeinde Rickenbach geht also im Jahrestakt vor. Das Backbonenetz des Landkreises soll laut Baumeister Dietmar Zäpernick bis Ende 2021 fertig sein, ein Signal kann möglicherweise bereits 2022 empfangen werden. Davon könnte Egg als erster Ortsteil der Gemeinde Rickenbach profitieren. Dort gibt es, wie in Jungholz, Hütten und Rüttehof, die schlechtesten Netzgeschwindigkeiten im Gemeindegebiet.
Im Sommer ist im Bereich Egg mit der Verlegung der ersten Leerrohre gleichzeitig mit der Verlegung der Backbone-Leitungen des Landkreises begonnen worden. Durch die Mitverlegung auf einer Länge von sieben Kilometern sollen Synergieeffekte für die Verlegung des Gemeinde- und Kreisnetzes erzielt werden. Der Clou in Rickenbach: „Es gibt keine Anschlussgebühren“, erklärte Bürgermeister Dietmar Zäpernick am Dienstag. Denn Rickenbach kommt in den Genuss der Bundesförderung für Hausanschlüsse. Dadurch müssen die Kosten nicht auf die Nutzer umgelegt werden.