Drei besondere Momente prägten beim FC Bergalingen eine außergewöhnliche Hauptversammlung. 73 Mitglieder trafen sich – erstmals in der 43-jährigen Vereinsgeschichte – unter freiem Himmel. Wegen Hygieneregeln und Abstandsbestimmungen, die der weltweiten Corona-Pandemie geschuldet sind, entschloss sich die Vereinsführung um den Vorsitzenden Martin Schmid, die Sitzung auf der Terrasse am Sportheim zu veranstalten.
Im Mittelpunkt der für einen Fußballverein standesgemäß in 90 Minuten absolvierten Tagung standen Abschied und Laudatio für Hermann Burger, der nach 41 Jahren sein Amt als Jugendleiter an Ralf Kohlbrenner übergab.
Nicht minder emotional waren die Dankesworte von Lieselotte Schleicher und ihrem Sohn Bernhard, die sichtlich berührt dem Verein für die spontane Hilfe nach dem verheerenden Brand vom 11. August. Der FC Bergalingen hatte zwei Tage nach der Katastrophe im Rahmen des Pokalspiels gegen den SV Buch für die geschädigte Familie gesammelt.
Unterstützt vom SV Buch, der auf seine Einnahmen verzichtet und mittels einer zusätzliche Spende allein 800 Euro beisteuerte, kamen bei diesem Abend rund 7000 Euro zusammen: „Wir sind überwältigt von eurer Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt im Dorf“, dankte Lieselotte Scheicher im Namen ihrer Familie: „Geld- und Kleiderspenden haben uns sehr geholfen, nachdem wir nahezu alles verloren haben.“
Als herausragend bezeichnete Bürgermeister Dietmar Zäpernick nicht nur das soziale Engagement des Vereins bei der Brandkatastrophe und die Bereitschaft zahlreicher Mitglieder, im Vorstand mitzuarbeiten: „Der sportliche Erfolg ist nicht minder beeindruckend“, lobte der Rathaus-Chef: „Die Erste kommt auf Platz drei, die Zweite wird Meister und die A-Junioren steigen in die Landesliga auf – darauf könnt ihr stolz sein. Ihr seid ein Aushängeschild für Rickenbach in der Region – macht weiter so!“
Zäpernick hatte zuvor eine relativ leichte Aufgabe bei der Neuwahl eines Teils des Vorstandes. Neun Posten waren turnusgemäß zu besetzen – was dank der guten Vorarbeit der Clubführung für Zäpernick zur Formsache wurde: Im Amt bleiben Präsident Manfred Eckert, die Beisitzer Herbert Felber, Simon Thoma, Martin Albiez und Spielbetriebsleiter Paco Exposito. Neu in ihrem Ämtern sind 2. Vorsitzender Andreas Keller (für Matthias Felber), Jugendleiter Ralf Kohlbrenner (für Hermann Burger), die 2. Jugendleiter Markus Schmid und Markus Meier (für Gerald Schneider) und Schriftführer Sven Schlachter (für Andreas Keller).

Nicht neu gewählt wurde Kassierer Thomas Kohlbrenner, aber ebenso einstimmig entlastet wie seine Vorstandskollegen. In seinem ausführlichen Bericht stach die nächste Großinvestition des Vereins heraus: „Die neue Heizungsanlage kostet rund 27.000 Euro – die genehmigten Zuschüsse werden allerdings wegen der Corona-Pandemie erst in zwei, drei Jahren ausgezahlt“, mahnte Vorsitzender Martin Schmid zur Sparsamkeit und bat um verstärktes Engagement: „Wenn jedes Mitglied ein neues Mitglied bringt, dann tut das unserem Verein gut.“ Aktuell zählt der FC Bergalingen rund 500 passive und aktive Mitglieder in seinen Abteilungen.
Sechs Mitglieder blicken in diesem Jahr auf eine runde Zahl zurück. Der Ehrenamtsbeauftragte Bruno Müller übernahm die Auszeichnungen, bedauerte allerdings, dass lediglich Nachwuchsspieler Emir Baysal anwesend war, um Urkunde und Ehrennadel für seine zehnjährige Mitgliedschaft entgegen zu nehmen.

Ebenfalls zehn Jahre ist Timo Völkle dabei. Mit der silbernen Nadel wird Manfred Metzger für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Auf 40 Jahre beim FC Bergalingen blicken Manfred Strittmatter, Franz Pinter und Roland Schmid zurück. Dafür gibt es die goldene Nadel des Vereins.
Der Blick in die Zukunft ist geprägt von Optimismus: „Wir hoffen, dass die Erste dieses Jahr den Sprung schafft, dann können auch wir aufsteigen“, deutete Oliver Pietzke von der „Zweiten“ an, dass seine Elf den Meistertitel wiederholen will: „Weil die 1. Mannschaft schon der Kreisliga B spielt, mussten wir dem Vizemeister SV Görwihl beim Aufstieg den Vortritt lassen.“
Weniger rosig sieht es bei den Aktionen aus, die dem Verein immer wieder Geld in die Kasse brachte: „Ob wir wieder Weihnachtsbäume verkaufen können, wird sich zeigen“, so Martin Schmid zerknirscht: „Altpapier werden wir ziemlich sicher nicht mehr sammeln. Der Preis ist so niedrig, dass der Erlös nicht ausreicht, um das Abholen der Container zu bezahlen.“