Seit etwa zwei Jahren schuften die Hottinger kräftig. Erschwert wurden die Arbeiten zur Renovierung der Vereinshalle durch zwei große Überraschungen, die so nicht einkalkuliert waren. Aber nun sind die grobbaulichen Veränderungen abgeschlossen und es geht an den feineren Innenausbau. Spätestens in anderthalb Jahren soll die Vereinshalle in neuem Glanz erstrahlen.
Lange musste die Hottinger Bevölkerung darauf warten, um ihre lieb gewonnene Vereinshalle renovieren zu können. Zuletzt wurde die Halle in den Jahren 1981 und 82 mit viel Eigenleistung der Vereine gründlich saniert und der Anbau aufgestockt. Nach über 40 Jahren war eine Renovierung dringend erforderlich.

Im Jahr 2019 formierte sich die Projektgruppe neu, bestehend aus dem Frauenkreis, der Sportgruppe, der Feuerwehr und den Motorradfreunden Hotzenwald. Weitere vier Jahre vergingen und in der Gemeinderatssitzung im April des Jahres 2023 gab es endlich grünes Licht für das vorgestellte Sanierungskonzept. Hottingen hat viele gute Handwerker und die wollte der Gemeinderat nicht einbremsen. Die Kosten für das Material waren überschaubar und die Gemeinde war bereit, diese zu übernehmen.
Hottinger Helfer sind zwischen zwölf und 80 Jahren
„Liebe Hottinger startet die Motoren, los geht‘s“, mit dieser Bemerkung von Bürgermeister Dietmar Zäpernick war der endgültige Startschuss gefallen. Schnell formierte sich das ehrenamtliche Organisationsteam bestehend aus Rainer Stoll, Regina Häßle, Silke Vetter, Daniel Stoll, Ralf Braun, Lorenz Maurer, Daniel Siebold und Petra Schlachter.
Die Pfingstferien ließ das Team noch ins Land ziehen, und dann machten sich Silvia Stoll und Regina auf und zogen durch ganz Hottingen, um willige Helfer und handwerklich geschickte Könner zu finden. Schnell wurden die sechs WhatsApp-Gruppen Maler, Elektriker, Zimmerer, Maurer, Schlosser plus „normale“ Helfer gefunden. Zusammen mit dem Organisationsteam trafen sich an die 30 Hottinger Bürger im Alter von zwölf bis 80 Jahren regelmäßig, um die Herausforderung der Hallenrenovierung zu stemmen.
Halle für ein halbes Jahr geschlossen
Die Zusammenarbeit klappte bestens, und mit Herzblut ging es ans Werk. Fürstlich wurde die Helferschar bei den Arbeiten an der Empore und der Bühne mit Geländer immer wieder vom Frauenverein verkostet. Der Innenausbau mit den Schall- und Brandschutz Ertüchtigungsmaßnahmen sind größtenteils abgeschlossen und die neue Außentreppe wurde angebracht. Zum Suserfest war die Halle wieder vollumfänglich belegbar.
Von den Blicken verborgen, kam bei der Entfernung der Verkleidung auf der Bühne eine nasse Außenwand zum Vorschein. So musste eine neue Drainage bis zum Kanalanschluss verlegt werden. Der war auch gleich noch verstopft.

Das Glück war mit den Tüchtigen. Die Firma Jörg Gugelberger stellte den Minibagger, Radlader und das Material kostenlos zur Verfügung. Nicht nur überraschend, sondern ganz besonders ärgerlich war der Umstand, dass die Statik für die Empore unbrauchbar war und komplett neu gerechnet werden musste. Zwei Querträge sowie alle Balken wurden ausgetauscht. Dazu wurden zwei neue Stützen eingebaut. Auch hier gab es großzügige Hilfe. Dieses Mal von der Zimmerei Schäuble, welche das Holz, die Akustik- und Dämmplatten ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Rainer Stoll, der Leiter des Organisationsteams, stellt immer wieder seine Maschinen zur Verfügung und gleich noch hat er die neue breite Treppe hoch zur Empore selbst hergestellt. Bis heute wurden alle Arbeiten ehrenamtlich erledigt. Es wurden an die 2000 Arbeitsstunden unentgeltlich geleistet.
Dank an Helfer und Unterstützer
„Nun war es an der Zeit, und wir wollten uns bei allen Helfern und Spendern für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken“, sagte Silke Vetter, die Sprecherin des Organisationsteams, „auch der Gemeinde, welche unsere Renovierung wohlwollend mit einem mittleren fünfstelligen Eurobetrag unterstützt hat“.
Jetzt geht es an die Feinheiten, wie Schallschutzvorhänge, Maler- und Putzarbeiten sowie die Installation der neuen Beleuchtung. Wenn alles perfekt läuft, hoffen die ehrenamtlichen Helfer, die Arbeiten zum größten Teil bis Ende des Jahres 2025 abschließen zu können. Wie dann gefeiert wird? Das verrieten die Macher aus Hottingen nicht und bleibt vorerst noch ein Geheimnis.