In der fast vollbesetzten Kirche hat der Musikverein Schwörstadt ein Konzert auf hohem Niveau gegebeben, das die Zuschauer mit stehenden Ovationen würdigten. Den Musikern gelang es am Sonntagabend, die Stimmung der anspruchsvollen Werke perfekt umzusetzen.
Gleich zu Beginn wussten die Musiker, das Publikum zu fesseln. Das erste Stück stammte aus dem Soundtrack des Hollywoodfilms „Da Vinci Code – Sakrileg“ von Hans Zimmer. Langsam bauten das Orchester Spannung auf, dann plätscherte die Musik wieder vor sich hin, steigerte plötzlich das Tempo, um dann wieder ruhiger zu werden. Dann setzte eine dramatische musikalische Wendung ein. Das Stück steigerte sich geradezu in eine Kakophonie. Sensationell spielten die Musiker unter der Leitung von Dirigent Tobias Zwicky den anspruchsvollen Titel. Großer, verdienter Applaus brandete in der Sankt-Urban-und-Clemens-Kirche auf.
Abwechslungsreicher Auftritt
Das Kirchenkonzert war neben dem Doppelkonzert mit dem Musikverein Wiechs im Frühjahr das zweite große Konzert des Musikvereins Schwörstadt in diesem Jahr. Das abwechslungsreiche, sechs Titel und zwei Zugaben umfassende Programm hatte Dirigent Zwicky zusammengestellt. Mit ausdauernden Proben und einem Probenwochenende Ende November hatte sich das rund 40 Musiker starke Orchester auf das Kirchenkonzert im Dezember vorbereitet.
Vor jedem Stück sprach Vera Fath vom Pfarrgemeinderat der katholischen Seelsorgeeinheit Wehr-Öflingen-Schwörstadt besinnliche Worte, die die geschätzt 250 Zuhörer auf den folgenden Musiktitel einstimmten. Mit Psalmen, Bibelversen und einem winterlichen Gedicht griff sie auch die Weihnachtszeit auf.
Voluminös und Sehnsuchtsvoll
Mit Fanfaren und Pauken nahm das Werk „Festivus Fanfare“ aus der Feder von Martin Scharnagl seinen Anfang. Voluminös setzten die Musiker das Stück von 2014 um, das beim Zuhörer eine starke Spannung aufbaute. Aus den epischen Klängen kristallisierte sich langsam die Melodie heraus. Mit hohem Tempo stiegen die Musiker gleich in das Stück „Like the Eagle, we soar and rise“ von Satoshi Yagisawa ein. Von den zwei Stücken setzte sich deutlich ruhiger die Komposition „Octobre Sky“ von Barry Milner ab. Langsam baute sich der Titel auf und das Blasorchester vermittelte die Stimmung eines milden Herbstnachmittags unter einem weiten Himmel. Ruhig und sehnsuchtsvoll klang das Stück schließlich langsam aus.
Das Werk „Capriol Suite“ von Peter Warlock setzt sich aus sechs Tänzen zusammen. Mal schnell und fröhlich, mal langsam und bedächtig versetzten die Musiker mit ihrem Spiel die Zuhörern in die Zeit der Renaissance und höfischen Lebens. Mit dem erhebenden Stück „You Raise Me Up“, bei dem Saxophonistin Silke Wagner ihr Instrument zur Seite legte und sich bei einem Gesangssolo stimmstark zeigte, endete das Programm.
Die Zugaben
Weihnachtlich wurde es mit der ersten Zugabe. Die Musiker spielten „Mary‘s Boy Child“ von Jester Hairston. Bei der zweiten Zugabe, „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ von Michael Praetorius, griff Silke Wagner erneut zum Mikrofon und sang das bekannte Weihnachtslied. Das Publikum dankte dem Blasorchester mit großem Applaus. Im Anschluss lud der Musikverein zu Glühwein ein.