Rolf Reißmann

In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der bisherige Gemeinderat noch einmal mit dem wohl langwirkendsten Projekt, das er auf den Weg brachte, mit dem Gemeindeentwicklungsplan. Im Januar 2018 begann die Arbeit daran, seither gab es dazu zwei Bürgerdiskussionen, mehrere Beratungen im Rat und eine Klausurtagung des Gemeinderats. Nun hatten die begleitenden Fachleute von der baden-württembergischen Kommunalentwicklung, Bertram Roth und Berit Ötinger, alle Vorschläge geordnet und in acht Themenkomplexe eingeordnet.

Einzelaufgaben überlappen sich

Vielfach überlappen sich die genannten Einzelaufgaben. Das ist aber nicht verwunderlich, weil das Dorfleben ohnehin als Gesamtheit abläuft. So steht die Mobilität mit etlichen anderen Themenkomplexen in direkter Verbindung, ebenso mit dem Komplex Demographie – miteinander leben. Interessant aber ist, dass neben grundsätzlichen Bewertungen in allen acht Leitthemen sehr konkrete Maßnahmen genannt sind.

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Ausbau des Geländes beim Festschopf

Die Gemeinderäte präzisierten in ihrer Diskussion viele von den Einwohnern eingebrachten Ideen und Wünsche. Doris Schütz griff zum Beispiel den mehrfach vorgeschlagen Ausbau des Geländes am Festschopf auf. Dies scheint doch vielen Einwohnern ein wichtiges Anliegen zu sein, weil sich dort mehrfach im Jahr kulturelle Veranstaltungen konzentrieren. Irene Knauber regte an, die Vielfalt der Ideen weiter zu priorisieren, natürlich habe jede Idee ihre Berechtigung. Bei der Umsetzung solle darauf geachtet werden, was jeweils am wichtigsten ist, wie viele Einwohner davon einen Nutzen haben.

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Frage zur Geschwindigkeitsbegrenzung

Bei zahlreichen Vorschläge zur Mobilität kommt es zu Überlappung mit dem beschlossenen Lärmaktionsplan. Dazu wollte Jörg Schmidt wissen, wie es denn mit den vorgeschlagenen Geschwindigkeitsbegrenzungen weiter geht. Dies werde im Rahmen der anstehenden Verkehrsschau im Spätsommer festgelegt, sagte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat. Ohnehin werden im Gemeindeentwicklungsplan zahlreiche Pflichtaufgaben enthalten sein, deren Erledigung wiederum Voraussetzung sind, um anderes in Angriff zu nehmen.

Wohngebiete als Schlüsselprojekt enthalten

So ist im Leitprojekt Bildung die Festlegung des Schulwegeplans enthalten, gleichzeitig aber auch der Ausbau der Grundschule zur Naturparkschule. Bei Sport, Freizeit und Kultur ist die dringend notwendige Sanierung des Sportplatzes enthalten. Matthias Kipf regte an, ortsnahe Wege kinderwagenfähig zu ertüchtigen. Unter Städtebau, Sanierung und Wohnen ist selbstverständlich der Bau der beiden neuen Wohngebiete am Rhein als Schlüsselprojekt enthalten, ebenso auch die Gestaltung eines neuen Ortszentrums in Schwörstadt.

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Gewerbe möglichst aus der Ortsmitte verlagern

Unter Gewerbe, Handel und Dienstleistungen wird vorgeschlagen, Gewerbebetriebe aus der Ortsmitte möglichst zu verlagern, die weitere Entwicklung von Gewerbefläche soll Vorrang haben. Trautwein-Domschat sagte dazu: „Nahezu täglich gehen Anfragen bei der Verwaltung für Gewerbeansiedlung ein, aber uns fehlen zumeist ausreichend große Flächen dafür.“ Unter Energie und technische Infrastruktur ist die Umstellung der gesamten Straßenbeleuchtung auf LED genannt, obwohl der Einsatz von Stromsparlampen vor gar nicht allzu langer Zeit erfolgte.

Ausbau der Busverbindung nach Schopfheim

Die meisten Vorschläge der Bürger gab es zur Mobilität. Die Busverbindung über Dossenbach nach Schopfheim muss ausgebaut werden, derzeit wird der Bedarf nicht gedeckt. Doch dieses Problem ist nur in Zusammenarbeit mit dem Landkreis zu lösen. Bei Freiraumentwicklung und Umwelt schlug Frank Lückfeldt vor, die Ziele präziser zu formulieren. Stephan Frank wies darauf hin, Realitätssinn zu bewahren.

Einzelprojekte werden noch mal komprimiert

Anderseits rege dieser Plan zu Kleinigkeiten an, die über die Pflicht hinausgehen. Matthias Kipf empfahl, in den Bachtelengraben Kies einzubringen, um eine neue Laichmöglichkeit für Forellen zu schaffen. In den kommenden Wochen werden die Fachbegleiter die 150 Einzelprojekte nochmals komprimieren, um im Spätsommer den formulierten Gemeindeentwicklungsplan vorzulegen.