Zahlreiche Ideen und Maßnahmen trugen die Bürger bei den Workshops der Planungswerkstatt für den Gemeindeentwicklungsplan Schwörstadt 2035 zusammen.
Teilnehmer erheben Defizite und Qualitäten
„Wir haben so ein schönes Dörfchen, aber alle reden nur über eine Straße“, meinte Zahnärztin Diana Awender zum Thema Ortsmitte. „Wir müssen zeigen, was es noch alles gibt.“ Ein Gewerbetreibender befand, dass im Zentrum nichts Besucher zum Verweilen einlade. Ein Rentner kritisierte die Lage des Bauhofs.
„Was ist eine Ortsmitte? Braucht es eine Ortsmitte? Wie soll die aussehen?“, fragte Bertram Roth von der Kommunalentwicklung des Landes (KE) in die Runde und teilte farbige Kärtchen aus. Bevor die Teilnehmer Ziele definierten, sollten sie Defizite und Qualitäten erheben.
Ein repräsentativer Querschnitt der Gemeinde
Die Workshopteilnehmer spiegelten einen Querschnitt der Gemeinde. Gewerbetreibende saßen neben Rentnern, 30-Jährige diskutierten mit 80-Jährigen, Gemeinderäte und Ortschaftsräte waren angehalten sich zurückzuhalten, da sich bei den Workshops vor allem die Einwohner mit ihren Wünschen und Anregungen einbringen sollten. Rund 60 interessierte Schwörstädter waren zur den Workshops gekommen, dem zweiten Teil der Planungswerkstatt für den Gemeindeentwicklungsplan Schwörstadt 2035.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen sich
„Heimat ist dort, wo sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen“, stellte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat zu Beginn der Veranstaltung fest. „Genau an dieser Schnittstelle stehen wir heute. Alles was wir heute tun, hat Auswirkungen auf morgen.“ Begeistert verwies sie auf den Fasnachtsbeginn am Vortag. „Ich war ganz hin und weg, dass 19 Ideen für das Fasnachtsmotto eingegangen waren“, meinte die Bürgermeisterin. Noch mehr begeisterte sie das Motto, dass die Narren letztlich wählten: „Schwörstadt 2035 schtoht im Raum – machet alli mit, dann blibt’s kei Traum.“
Rheinbad soll nicht zum Hauptthema werden
Drei Themen hatte die KE für die Workshops vorbereitet: Ortsmitte, Miteinander leben und Rheinwiesen – Wohnen und Freizeit am Rhein, führte Bertram Roth von der KE aus. Gegenwind gab es von Manfred Henle, als Roth darum bat, dass der Zugang zum Rhein nicht den Rheinwiesen-Workshop dominieren solle. Henle zeigte sich enttäuscht, dass das Thema ausgeklammert werde. Roth betonte, dass das Rheinbad natürlich wichtig sei und auch nicht ausgeklammert werde, aber nicht zum Hauptthema werden solle. Auf besonders großes Interesse stieß das Thema "Miteinander leben".
Die Gruppen beraten in den Klassenzimmern
Für die Workshops wechselten die Teilnehmer aus der Mehrzweckhalle in drei Klassenzimmer im Schulgebäude, wo zwei Stunden lang die Köpfe rauchten und eifrig Ideen gesponnen wurden. Die Liste der Ziele bei der Ergebnispräsentation in der Halle war lang, als die Ergebnisse wieder im Plenum präsentiert wurden.
Sportplätze aufwerten, Parkplätze in Randzonen schaffen, Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche und Kinder, Seniorentreffpunkt, ein Campingplatz sowie touristische Angebote und noch vieles mehr hatte die Gruppe Ortsmitte als Ziele zusammengetragen. Entsprechende Maßnahmen wie eine Parkraumbewirtschaftung oder das Einrichten eines Park-and-Ride-Platzes hatten sich die Teilnehmer ebenfalls überlegt.
Auch die anderen Gruppen hatten eine Vielzahl an Vorschlägen für die Rheinweisen und das Zusammenleben im Dorf gesammelt. Natürlich war als Ziel auch das Entfernen des Zauns beim Rheinschwimmbad festgehalten.
Eine Extra-Veranstaltung ist nicht mehr vorgesehen
„Wir möchten auf Ihren Trampelpfaden gehen und nicht eine Straße bauen, auf der keiner geht“, sagte Trautwein-Domschat. Die Bürgermeisterin führte aus, dass die KE die Ergebnisse aus den Workshops sortieren und aufbereiten werde, um sie in einer Zukunftsvision Schwörstadt 2035 festzuhalten. Eine gesonderte Versammlung für eine öffentliche Präsentation dieses Plans ist nicht mehr vorgesehen, aber Roth sagte zu, dass er das Konzept im kommenden Frühjahr im Gemeinderat vorstellen möchte.