Wenn alles gut läuft, beginnt nächstes Jahr die Erschließung des neuen Wohngebiets „Am Rhein“ in Schwörstadt, 2024 könnte sie beendet sein. Erneut befasste sich der Gemeinderat mit der Planung. Diesmal lagen Gutachten und Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung vor. Zwar gab es etliche Einwände und Hinweise, jedoch keine, die grundlegende Änderungen am Bauvorhaben erfordern. Zu einer lebhaften Diskussion führte der Vorschlag für die Preisgestaltung der Baugrundstücke.

Der Gemeinderat lehnte die Empfehlung, 400 Euro pro Quadratmeter festzusetzen, vergangene Woche zunächst ab, die Gesellschaft soll nun einen neuen Vorschlag erarbeiten. Unbestritten blieb der Ansatz, Flächen für Mehrfamilienhäuser zu 450 Euro pro Quadratmeter zu verkaufen. Derzeit gehören die Flächen der Gesellschaft für kommunale Baulanderschließung.

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Im Berechnungsvorschlag wurden 300, 350 und 400 Euro pro Quadratmeter als Verkaufspreis vorgeschlagen. Abzüglich der Erschließungskosten, die die Gemeinde trägt, würde beim höchsten Preis ein Umlegungsvorteil von rund 1,4 Millionen Euro für die Gemeinde entstehen. Jedoch stieß die Empfehlung, 400 Euro als Preis zu fordern, bei den Gemeinderäten auf erheblichen Widerspruch.

Mehrmals wurde darauf hingewiesen, dass ein solcher Preis für viele Familien aus der Gemeinde zu hoch wäre. Schließlich sei es ein grundlegendes Anliegen für dieses Baugebiet, möglichst viele Einwohner besser mit Wohnraum zu versorgen und so zu verhindern, dass sie den Ort verlassen. Rebecca Eckert (UB) mahnte höchstmögliche Familienfreundlichkeit an.

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Frank Lückfeldt (FW) befürchtete ebenfalls, dass dieser Preis zu wenige einheimische Käufer anziehe. Allerdings gab es auch den Hinweis, dass durch die sehr unterschiedliche Größe der Grundstücke ohnehin eine Differenzierung erfolge. So lägen die Preise für die Fläche unter 300 Quadratmeter nur wenig über 100.000 Euro. Doris Schütz (CDU) hob den Vorteil für die Gemeinde hervor, der jetzige hohe Preisvorschlag bringe schließlich einen finanziellen Vorteil für die Gemeinde, der wiederum allen Einwohnern zugutekäme.

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Auch Matthias Kipf (CDU) wies darauf hin, dass in anderen Orten deutlich weniger attraktive Grundstücke zu höheren Preisen verkauft würden. Gabriele Schweitzer (CDU) regte an, die Flächenpreise nochmals zu differenzieren. So könnten die nahe der Bahn und der Sportstätten liegenden Areale preisgünstiger angeboten werden als die in ruhigeren Bereichen. Einen wichtigen Aspekt griff auch Matthias Kipf in der Diskussion auf: Es ist zu erwarten, dass sowohl der Sportplatz als auch das Schwimmbad als Lärmquellen ins Wohngebiet hineinwirken. Laut den Untersuchungen werden zwar die Grenzwerte nicht überschritten, doch Kipf mahnte an, rechtzeitig auch mögliche rechtliche Auseinandersetzungen darüber auszuschließen.

Sehr umfangreich lagen den Gemeinderäten die Ergebnisse der Untersuchungen zum Artenschutz vor. Dazu hatten 14 Begehungen stattgefunden. Unter anderem wurden dabei 27 Vogelarten gezählt. Diese könnten einen Verlust an Aufenthaltsorten erleiden, weil im künftigen Wohngebiet Fischmatt alle Bäume gefällt werden müssen und im Gebiet Augstmatt nur drei stehen bleiben werden. Festgelegt ist allerdings bereits, dass die künftigen Grundstückbesitzer Bäume pflanzen müssen. Außerdem wurde eine rund neun Hektar große Ausgleichsfläche im Gemeindewald ausgewählt, auf denen ein langlebiger Eichenwald angelegt wird.