St. Blasien-Menzenschwand Geht es nach der Familie van der Werff, die das Hotel Großbach in Menzenschwand betreibt, soll das dortige Revitalbad künftig als Seminar- und Tagungsort und als Ort der Freizeitgestaltung dienen. Die beiden Schwimmbecken müssten dafür weichen. Die Familie hat ihr Interesse am Bad bekundet und ein solches Konzept vorgelegt.
Als nachvollziehbar gute Idee, um den zurückgehenden Tourismus zu stärken, bezeichnete Bürgermeister Adrian Probst den Bau der 2005 in Betrieb genommenen Gesundheitseinrichtung. Und auch die Umsetzung des Gebäudes, das mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde, passe gut in die Landschaft, das Engagement aller Beteiligten sei immer groß gewesen. Aber: Von Anfang an sei das Bad durch hohe Verluste geprägt, Verluste, die über dem Betrag lägen, der belastbar sei, so der Rathauschef weiter. Aufgabe sei es, mit einem klaren Blick für die Realitäten in die Zukunft zu gehen. Der Verkauf sei der Weg, der gegangen werden müsse und der von nahezu allen, mit denen er gesprochen habe, verstanden werde, auch wenn die Emotionen insoweit unterschiedlich seien.
Mit der Familie van der Werff hat nun ein Interessent ein Konzept für die künftige Nutzung der Einrichtung vorgestellt. Dieses sieht die Entfernung der beiden Schwimmbecken innen und außen vor, auch der Saunabereich soll weichen. Das Konzept umfasst zwei Angebote: zum einen Räume für Seminare und Tagungen, zum anderen ein Freizeitangebot. Dem Hotel Großbachhof, das die Hoteliersfamilie betreibt, fehlen Seminar- und Tagungsräume. Diese sollen nun im Revitalbad entstehen und das Angebot des Hotels ergänzen. Als zweites Standbein ist in diesem Konzept ein Freizeitangebot mit besonderen, für die Öffentlichkeit nutzbaren Golfbahnen vorgesehen. Eine öffentlich zugängliche Bar mit Imbissangebot soll das Angebot abrunden. Somit bleibe die öffentliche Nutzung der Anlage ebenso wie die touristische Nutzung mit positiver Auswirkung auf den Ort erhalten, alle könnten profitieren, zeigte sich der Rathauschef überzeugt. Das Konzept sieht er nicht als Konkurrenz für das im Entstehen begriffene Zentrum Holzbau Schwarzwald (ZHS) mit Umbau des Kurhauses und Neubau an, denn es werde mit dem Konzept der Familie van der Werff eine andere Zielgruppe angesprochen.
Eine Entscheidung über den Verkauf soll bis zur Aufstellung des Haushaltes für das kommende Jahr im Oktober oder November fallen und die Veräußerung so schnell wie möglich, bestenfalls bis spätestens Ende des Jahres, erfolgen, erklärte Bürgermeister Adrian Probst. Für September ist eine Informationsveranstaltung geplant, bei der weitere Details zu dem Konzept zu erfahren sind. Ebenso solle es die Möglichkeit geben, die Familie van der Werff kennenzulernen.