St. Blasien – Die Fürstabt-Gerbert-Schule (FGS) in St.¦Blasien soll zur Naturpark-Schule werden. Damit die Qualifizierung beginnen kann, sind mehrere Schritte nötig – einer ist die Zustimmung der Stadt als Trägerin der Schule. Es war der erste Beschluss des neuen Gemeinderats in der öffentlichen Sitzung am Dienstagabend. Nachdem Bürgermeister Adrian Probst und FGS-Schulleiterin Susanne Schwer, sie ist jetzt selbst Stadträtin, das Projekt vorgestellt hatten, stimmte das Gremium einstimmig zu.

„Bei einer Kooperation zwischen Naturpark und Schule sollen regionale Themen, Natur und Kultur im Lehrplan verankert und mithilfe von lokalen Experten/Kooperationen für die Kinder veranschaulicht werden.“ So heißt es in einer Beschreibung der Naturparke des Landes, die Probst in der Sitzung präsentierte. Eine Naturparkschule baut unterschiedliche Module zu verschiedenen Themen in den Unterricht ein, dabei sollen beispielsweise auch Handwerksbetriebe, Landwirte oder Vereine eingebunden werden. Konkret bedeute das in jeder Klassenstufe mehrere Module zu Themen des Naturparks behandelt und dokumentiert werden. Dabei könne es unter anderem um nachhaltigen Tourismus, Landschaftspflege oder die regionale Wirtschaft gehen. Ab der fünften Klasse gehören dann beispielsweise auch Waldputztage und andere Klassenaktionen zum Programm.

Neu sind diese Themen für die Schülerinnen und Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule nicht. Die Klasse¦7¦b engagierte sich am Donnerstag zum Beispiel im Zauberwald in der Nachbargemeinde Bernau. Über Eltern sei der Kontakt zum Bernauer Gemeindebauhof zustande gekommen, sagte Klassenlehrer Malte Krebs. Mit Bauhofleiter Edin Muslic waren dann die genauen Arbeiten verabredet worden, die von Bauhofmitarbeiter Martin Schmidt und zwei weiteren Kollegen begleitet wurden: Zwei Gruppen belegten Wegabschnitte mit frischen Holzhackschnitzel, einige der Schüler besserten einen der Stege aus und ein neuer Wegabschnitt wurde zu einem Baum angelegt, aus dessen Stamm die Holzbildhauerin Ulrike Wasmer im Sommer eine neue Merlin-Figur herausarbeiten wird. Dieses Projekt passe genau zu einer Naturparkschule, sagt Malte Krebs. Er selbst beschäftigt sich als Lehrer der Fürstabt-Gerbert-Schule auch mit deren Qualifizierung. Für die Mädchen und Jungen sei es ein besonderes Erlebnis, Hand anzulegen und danach auch das Ergebnis sehen zu können.

Wie wichtig ihre Arbeit auch für den Tourismus ist, konnten die Schülerinnen und Schüler erleben: Während sie mit Schaufel und Rechen, mit Hammer und Akkuschrauber ihre Arbeiten verrichteten, zogen immer wieder einzelne Wanderer und auch Familien an ihren vorbei. Der Bernauer Zauberwald ist ein beliebtes Ziel für Tagesgäste und andere Urlauber, was am Donnerstag auch an den vielen nicht aus dem Landkreis stammenden Autokennzeichen abgelesen werden konnte.

Mehrwert für die Einrichtung

Die Qualifizierung zur Naturparkschule bedeute für die Fürstabt-Gerbert-Schule einen echten Mehrwert, sagte Bürgermeister Adrian Probst in der Gemeinderatssitzung. Und auch die Schulleiterin zeigte sich davon überzeugt, „dass dieses Siegel uns ganz guttun würde“. Mit dem Beschluss des Gemeinderates seien keine direkten Kosten für die Stadt verbunden.