500 Jahre ist es her, dass die ersten Bauern am 23. Juni 1524 aus der Landgrafschaft Stühlingen in den offenen Widerstand gegen Graf Sigmund getreten sind. Bereits im April startete das Programm der Gedenktage der Stadt Stühlingen. Im Oktober soll eine Ausstellung folgen, die das Gedenkjahr abschließt. Stellvertretend für das Organisationskomitee ziehen Bürgermeister Joachim Burger, Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Stühlingen Jutta Binner-Schwarz und Corinna Pieper zwischendurch Bilanz und verraten ihre Höhepunkte.
Gelungener Auftakt mit Fahnenvernissage
„Ich finde, wir haben ein dem Anlass passendes Jahresprogramm auf die Beine gestellt, das sich mit den unterschiedlichsten Facetten gezeigt hat und noch zeigen wird“, resümiert Corinna Pieper. Die Gedenktage starteten am 21. April mit einer Fahnenvernissage mit Rundgang vor der Stadtkirche Hl. Kreuz. Jutta Binner-Schwarz sieht bereits den Auftakt als einen der Höhepunkte des Programms: „Durch die sehr gelungene Auftaktveranstaltung mit Fahnenvernissage und einem großartigen Konzert des Musikverein Eberfingen konnten wir 500 Jahre Bauernkrieg sichtbar und hörbar machen.“ Und auch für Bürgermeister Joachim Burger war es „ein würdevoller und gelungener Auftakt des Jubiläumsjahres“.
Für jeden etwas Interessantes dabei
Nach der Fahnenvernissage folgte am 14. Mai der Tag des Wanderns mit rund 50 Teilnehmern. Vom 14. bis 23. Juni traf mittelalterliche Gartenmagie auf zeitgenössische Kunst. Der Vortrag „Der Beginn des deutschen Bauernkrieges im Juni 1524 – warum in Stühlingen?“ von Andreas Mahler am 19. Juni war laut Jutta Binner-Schwarz trotz der Fußball-EM sehr gut besucht.
Die Schauspieltruppe um Corina Rues-Benz und Susann Bächle mit Stadtführerin Marianne Würth inszenierten mit „Freiheit, Gleichheit & Rebellen“ eine Mischung aus Zeitreise, Stadtführung und Theater und „brachten das Thema Bauernkrieg auf eine besondere Art und Weise näher“, so die Vorsitzende.

Und auch das Kabarett war für Jutta Binner-Schwarz ein weiterer Höhepunkt: „Nicht zu vergessen ist die kabarettistische Bauernkriegs-Geschichtsstunde von Niki König, die ich so eindrücklich fand, dass wir ihn gebeten haben, diese im Rahmen der Ausstellung noch einmal in Szene zu setzen.“
Positive Resonanz von allen Seiten
Rückblickend waren aus Sicht der Vorsitzenden alle Veranstaltungen gut besucht. Für den Tag des Wanderns, eine bundesweite Aktion, die der Schwarzwaldverein Stühlingen und die Stadt bereits zum siebten Mal gemeinsam organisierten, meldeten sich knapp 50 Personen an. Und auch Bürgermeister Joachim Burger zeigt sich „sehr zufrieden“ mit dem bisherigen Verlauf des Programms.
Auch die Rückmeldungen seien durchweg positiv gewesen, und einige Besucher „kamen von weither nach Stühlingen, um an den Veranstaltungen teilzunehmen“, erzählt Jutta Binner-Schwarz. Zudem hätten die Veranstaltungen laut Joachim Burger „gerade auch wegen der Vielfalt und der unterschiedlichen Schwerpunktsetzung großen Anklang gefunden“. Das sieht auch die Vorsitzende so: „Jeder konnte sich das heraussuchen, was ihn interessierte.“
So geht es nun weiter
Nach dem Tag der offenen Höfe am 30. Juni, der von den heimischen Landwirten organisiert wurde, laufen die Vorbereitungen für die Ausstellung im Oktober auf Hochtouren. Vom 2. bis 20. Oktober wird die Ausstellung „Schneckenhüsli? Auf den Spuren des Bauernkrieges“ in der Schür am Stadtgraben (Eberfingerstraße 3) in Stühlingen gezeigt. „Wir freuen uns unter anderem darauf, dass wir am 3. Oktober den zweiten Teil der Stühlinger Bauernkriegstrilogie von Andreas Mahler vorstellen dürfen“, so Jutta Binner-Schwarz.
Corinna Pieper blickt dabei noch weiter in die Zukunft: „Im nächsten Jahr werden in vielen anderen Orten Angebote zum Thema Bauernkrieg sein, auf die wir mit Sicherheit aufmerksam machen, sodass man die geschichtliche Reise auch 2025 fortsetzen kann.“
Das ganze Programm der Ausstellung gibt es auf der Internetseite der Stadt Stühlingen.